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Mittwoch
09.03.2016

Medien / Publizistik

Die Chefredaktorin der «GlücksPost» Béatrice Zollinger geht nun wirklich in Pension und übergibt die Leitung nächstens ihrem Co-Chefredaktor Leo Lüthy, mit dem sie sich seit 2013 die Chefredaktion teilt.

Bea Zollinger, die seit 2003 bei der «GlücksPost» arbeitet und die Leitung der Redaktion seit 2005 inne hatte, befindet sich längst im Pensionsalter. Die Journalistin hat aber in den letzten Jahren immer wieder ein Jahr angehängt, unter anderem weil ihr die «GlücksPost» sehr am Herzen liegt und weil sie Urs Heller, Chef der Riniger-Zeitschriften, immer wieder erfolgreich dazu überredet hat.

Das Urgestein des Schweizer Boulevard-Journalismus wählt genau den richtigen Zeitpunkt, um ihr Pult zu räumen. Denn spätestens Ende 2016 ziehen alle Zeitschriften von Ringier und Axel Springer Schweiz ins neue Bürogebäude in Zürich-Altstetten. Auch die Redaktion der «GlücksPost» wird ihre Büros im Zürcher Seefeld räumen müssen.

Dem räumlichen Zusammenschluss wird mit Sicherheit auch ein Stellenabbau folgen, auch bei der «GlücksPost», davon geht bei Ringier jeder aus. Jede Stelle vom Chefredaktor und Bildredaktor bis hin zum Textchef wird dann zur Diskussion stehen. Und auf diese nervenaufreibenden Diskussionen hat Zollinger schlicht weg keine Lust mehr, wie langjährige Weggefährten gegenüber dem Klein Report erzählen. Denn die «GlücksPost» sollte ihrer Meinung nach unantastbar sein, «denn sie hat aus der 'GlüPo' ein erfolgreiches und wirtschaftlich gesundes Produkt geschaffen. Der Respekt und die Anerkennung von der Teppichetage blieben ihr aber viele Jahre verwehrt. Und das hat sie schon auch getroffen, auch wenn sie es nicht öffentlich zugeben würde», so ein Bekannter zum People-Magazin.

Dass Bea Zollinger und ihr Team in den letzten Jahren Ringiers Kriegskasse ordentlich gefüllt haben, übergingen die Verantwortlichen gerne und redeten öffentlich viel lieber über die tolle «Schweizer Illustrierte». Auch das hat Zollinger sehr getroffen. Die GlücksPost stand immer im Schatten der «Schweizer Ilustrierten» - zu Unrecht. Auch das hat Zollinger masslos geärgert.

In Zukunft muss Bea Zollinger nicht mehr um die Anerkennung der Ringier-Verantwortlichen buhlen, weil sie sich aus dem Alltagsgeschäft zurückzieht.

Ihrem Nachfolger Leo Lüthy muss man viel Glück wünschen. Es wird es sicherlich nicht ganz einfach haben. Denn auch auf die «GlücksPost» kommen turbulente Zeiten zu. Und dann muss Lüthy beweisen, ob er ein würdiger Nachfolger Zollingers ist.