Für den Ausbau der Glasfaserversorgung der Schweizer Haushalte haben die interessierten Firmen (Telekommunikationsdienste, Elektrizitätswerke und Kabelnetzbetreiber) unter tätiger Mithilfe der Eidgenössischen Kommunikationskommission (ComCom) erste gemeinsame Standards festgelegt und damit einen «Glasfaserkrieg» verhindert. Es sei durchaus angebracht, von einem «Durchbruch» zu reden, sagte Deborah Murith vom Bundesamt für Kommunikation (Bakom) am Dienstag gegenüber dem Klein Report zum Stellenwert der erzielten Vereinbarung.
Etwas nüchtern schreibt die ComCom in einer Mitteilung von einer «ermutigenden Zwischenbilanz» beim Thema Ausbau des Glasfasernetzes bis in die Haushalte (Fiber to the Home - FTTH). Nachdem sich die verschiedenen Interessenten noch bis vor Kurzem heftig befehdet hatten, seien sich jetzt die Teilnehmer eines von der ComCom einberufenen runden Tisches «einig, dass alle Anbieter zu gleichen Bedingungen Zugang zum Glasfasernetz erhalten müssen, um die Wahlfreiheit der Endkunden zu wahren». Damit sollen einem Ausbau des Glasfasernetzes «keine grösseren technischen Schranken mehr im Wege» stehen.
Am wichtigsten ist, dass durch Koordination der parallele Bau neuer Netze vermieden werden könne. Dafür werden in jedem Gebäude mehrere Glasfasern (Mehrfasermodell) verlegt. Die Teilnehmer am runden Tisch seien sich einig, «dass alle Anbieter zu gleichen Bedingungen Zugang zum Glasfasernetz erhalten müssen, um die Wahlfreiheit der Endkunden zu wahren». Ebenfalls sollen alle Anbieter zu gleichen Bedingungen und auf verschiedenen Netzebenen Zugang zum Glasfasernetz erhalten. «So wird der Wettbewerb sichergestellt, und die Konsumentinnen und Konsumenten können ihren Telecom-Anbieter weiterhin frei wählen», schreibt die ComCom.
Konkret haben sich die Teilnehmer des runden Tisches auf einen einzigen Steckertyp für Steckdosen in den Haushalten geeinigt, um damit den Kundinnen und Kunden die unangenehme Suche nach dem richtigen Übergangskabel bei einem Anbieterwechsel zu ersparen. Weitere Empfehlungen für den standardisierten Netzzugang sollen es den Kunden ermöglichen, sich zu einem beliebigen Zeitpunkt ohne technische Probleme für einen anderen Dienstanbieter auf dem gleichen Glasfasernetz zu entscheiden. Dem dienen auch einheitliche Kündigungsfristen und -konditionen, die eine übermässige Bindung der Hauseigentümer verhindert und gleichzeitig die Interessen der Netzbetreiber bei Vertragsauflösung angemessen berücksichtigt. - Skeptische Swisscable: Swisscable findet Glasfasernetze (zu) teuer
Dienstag
06.10.2009



