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Freitag
03.06.2022

Medien / Publizistik

«Er wird uns fehlen», sagt FN-Vizedirektorin Olivia Enkerli dem Klein Report. (Bild © FN)

«Er wird uns fehlen», sagt FN-Vizedirektorin Olivia Enkerli dem Klein Report. (Bild © FN)

Der CEO der Freiburger Nachrichten AG Gilbert Bühler verstarb am Montagabend im Alter von 61 Jahren. In seinem Unternehmen und seiner Zeitung wird derzeit um ihn getrauert und sein Leben und Wirken gewürdigt.

«Wir erleben eine grosse Welle an Anteilnahme aus der ganzen Medienbranche, aber auch von vielen Geschäftspartnern und Kunden», sagte Olivia Enkerli, Finanzchefin und Vizedirektorin der Freiburger Nachrichten AG, die sehr eng mit Gilbert Bühler zusammenarbeitete, auf Anfrage des Klein Reports.

Seit Herbst 2005 war Bühler für den Freiburger Zeitungsverlag tätig. Gilbert Bühlers oberstes Ziel sei es stets gewesen, dass die deutschsprachigen Regionalzeitungen in Freiburg erfolgreich und unabhängig bleiben, wie der ehemalige Verwaltungsratspräsident Felix Bürdel, der Bühler 2005 anstellte, in der Mittwochsausgabe der «Freiburger Nachrichten» zitiert wird.

Auch auf dem politischen Parkett brachte Bühler vieles in Bewegung. Seit 2013 engagierte er sich im Präsidium des Verlegerverbandes und verschaffte seinem Verlag so auch auf nationaler Ebene viel Sichtbarkeit. 

«Die Freiburger Nachrichten AG wird in Bern als Positivbeispiel wahrgenommen, und das ist Gilbert Bühler zu verdanken», sagte der grüne Freiburger Nationalrat Gerhard Andrey gegenüber den «Freiburger Nachrichten».

Und auch den Menschen jenseits von Geschäftsmann und Lobbyist würdigte die Zeitung. Die langjährige FN-Reporterin Imelda Ruffieux charakterisierte ihren ehemaligen Chef als einen «Macher mit scharfem Verstand», der «seine klugen Schlussfolgerungen meistens mit einem lässigen Spruch kombiniert» habe.

Und zu Christoph Nussbaumer, Noch-Chefredaktor und designierter Nachfolger an der Verlagsspitze, soll Gilbert Bühler mal gesagt haben, dass es wichtig sei, «die Kunden zu mögen, sie gern zu haben».

Auf Wunsch des Verstorbenen findet keine Trauerfeier statt, wie aus der Todesanzeige der Familienangehörigen hervorgeht. 

Und auch die Meier + Cie AG, die die «Schaffhauser Nachrichten» herausgeben, hat eine Todesanzeige geschaltet. «Gilbert war über Jahre ein Freund unseres Unternehmens», heisst es da. «Wir sind dankbar für die partnerschaftliche Zusammenarbeit, vor allem aber für viele schöne Erinnerungen an einen geselligen Menschen: Sein Esprit, sein Humor und seine Herzlichkeit werden uns fehlen.»

«Ich hatte ein schönes Leben», habe Gilbert Bühler in den letzten zwei Wochen immer wieder gesagt, schreibt Christoph Nussbaumer am Mittwoch in seiner Würdigung des langjährigen Patrons an der Verlagsspitze.

«Als wollte er jenen Halt geben, die nicht wirklich nachvollziehen konnten, wie rational und sachlich er seinem nahenden Tod entgegenblickte.» Bühler erlag einer Krebserkrankung.

«Gilbert Bühler hinterlässt eine grosse Lücke, und er wird uns fehlen», so die FN-Vizedirektorin Olivia Enkerli zum Klein Report.