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Donnerstag
11.04.2002

Erstmals seit dem Start des Privatfernsehens in Deutschland muss die TV-Branche im vergangenen Jahr einen Rückgang der Nettowerbeumsätze verkraften. Dies geht aus einer Hochrechnung von Horizont hervor. Die Sender verbuchen nach Abzug von Rabatten und Mittlerprovisionen einen Umsatzeinbruch von 6,7% auf 4,39 Milliarden Euro. Insbesondere der Nachrichtensender N-TV musste nach dem Ende des Börsenhypes eine Umsatzeinbusse von 29% einstecken. Der Sender schreibt auch weiterhin Verluste. Sat 1 sank mit minus 12% ebenfalls in die roten Zahlen. RTL konnte zwar seine Spitzenposition behaupten, verzeichnet jedoch ein Minus von 4,8%. Auf der Gewinnerseite stehen lediglich Vox und Super RTL. Gemäss Horizont fällt die Prognose für das laufende Jahr ebenfalls verhalten aus: Erst im 4. Quartal rechnet man mit einer Erholung des Werbemarkts. «Obwohl die Herbstmonate mehr als ein Drittel zum jeweiligen Jahresumsatz beitragen, dürfte die Nettobilanz 2002 aufs Neue getrübt sein», berichtete Horizont weiter. Positive Impulse erwartet Peter Christmann, Geschäftsführer des Kirch-Vermarkters Seven-One Media, aus den Branchen Handel, Finanzen und Telekommunikation aber auch von kleineren Kunden, die bislang nicht im TV vertreten sind. Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF hofft man auf die Fussball-WM, um die konjunkturell bedingten Verluste auszugleichen.