Gemäss den Gewerkschaften comedia und Syna hat die Swisscom zur Massenentlassung bei der grössten Schweizer Buchbinderei beigetragen. «Mitverantwortlich für die aktuelle Entwicklung bei der Schumacher AG ist die mehrheitlich der schweizerischen Bevölkerung gehörende Swisscom, die einen wichtigen Grossauftrag ins Ausland vergeben hat», schrieben die Gewerkschaften am Dienstag in einer Medienmitteilung. «comedia und Syna protestieren in aller Form gegen diese Schädigung des Werkplatzes Schweiz durch ein vom Bund getragenes Unternehmen.»
Die Gewerkschaften comedia und Syna, Vertragsparteien des GAV für die grafische Industrie der Schweiz, seien erst am Montag, um 18.30 Uhr, als Letzte über die von der Schumacher AG geplante Massenentlassung informiert worden. «Dies ist ein klarer Verstoss gegen die Bestimmungen des Gesamtarbeitsvertrages», sind sie überzeugt. Die zwei Gewerkschaften fordern von der Schumacher AG, dass 2010 keine Kündigungen ausgesprochen werden, und dass die bis 18. Dezember mittags angesetzte Konsultationsfrist bis mindestens 5. Januar 2011 verlängert werden muss. Eine seriöse Prüfung der Lage des Betriebes und die Suche nach geeigneten Massnahmen zum Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze brauche mehr Zeit als 8,5 Arbeitstage. Die Betroffenen müssten aktiv in den Diskussionsprozess einbezogen werden.
«Ziel muss es sein, möglichst viel Wissen im Betrieb zu erhalten. Deshalb soll, statt Entlassungen im grossen Umfang auszusprechen, die Kurzarbeit ausgeweitet werden», heisst es in der Medienmitteilung. Im Weiteren beharren die zwei Gewerkschaften auf der Ausarbeitung eines Sozialplanes auf Grundlage des GAV für die grafische Industrie. Vom Kanton Freiburg werden aktive Massnahmen und finanzielle Unterstützung im Bereich von Weiterbildungen und Umschulungen verlangt.




