Gedrückte Stimmung bei den 98 Angestellten des Druckzentrums der Basler Zeitung Medien (BZM) in Basel, das per Ende März geschlossen werden soll. Hoffnung auf eine Weiterführung des Betriebs hat die Gewerkschaft Syndicom, die eine Verlängerung der Konsultationsfrist fordert - für eine seriöse Evaluation von Alternativen.
«Syndicom kann sich vorstellen, dass der Betrieb durchaus eine Überlebenschance hat. Es muss nur möglich sein, dass eine Verlängerung der Konsultationsfrist erwirkt werden kann», erklärte Vreni Gramelsbacher vom Regionalsekretariat der Mediengewerkschaft in Basel auf Nachfrage des Klein Reports.
Seit einiger Zeit seien Mitglieder der Personalkommission gemeinsam mit einem Berater daran, Möglichkeiten auszuloten, um die Firma - «in welcher Form auch immer» - weiterzuführen. Auf die Frage nach dem dafür nötigen Zeitrahmen sagte die Gewerkschafterin: «Ich könnte mir vorstellen, dass ein halbes Jahr genügen könnte.»
Zu konkreten Plänen wollte Gramelsbacher noch keine Stellung nehmen: «Am Freitagnachmittag findet eine Betriebsversammlung der Mitarbeitenden des Druckzentrums und der `Basler Zeitung` statt. Dort sollen die Chancen und die Möglichkeiten mit den Teilnehmenden verhandelt werden. Vorher kann ich dazu keine Stellung nehmen.»
Gespräche zwischen der Gewerkschaft und dem Medienunternehmen haben laut Gramelsbacher bisher erst «auf höchster Ebene» stattgefunden: Mit den Zentralsekräteren, dem BZM-Verwaltungsratspräsidenten Filippo Leutenegger, CEO Rolf Bollmann sowie dem Basler Regierungsrat Christoph Brutschin.
Unterdessen sei die Stimmung bei der Belegschaft gedrückt, «zum Teil auch hoffnungslos»: «Man muss wissen, dass viele ältere Mitarbeitende zum Teil schon jahrzehntelang in diesem Druckzentrum arbeiten. Der Arbeitsmarkt in der grafischen Branche gibt nicht mehr viele Möglichkeiten, eine neue Stelle zu finden», so Gramelsbacher. Dass es zu einer Arbeitsniederlegung komme, sei durchaus möglich. «Inwiefern diese zum Erfolg führen könnte, ist fraglich, denn ich bin überzeugt, dass die Geschäftsleitung bereits Vorsorge für einen solchen Fall getroffen hat.»
Versucht werden soll auch, die Basler Bevölkerung für die Anliegen der Belegschaft zu sensibilisieren. «Eine `Basler Zeitung`, die in Zürich gedruckt wird», meinte Vreni Gramelsbacher, «ist doch einigermassen merkwürdig.»