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Sonntag
08.02.2015

Medien / Publizistik

Ein Reporten in Kiew im Februar 2014

Ein Reporten in Kiew im Februar 2014

In der Ukraine hat sich die Situation für Journalisten seit Mitte Januar massiv verschlechtert. Die Kämpfe zwischen ukrainischer Armee sowie russischen Truppen und Separatisten flammten im Osten und Süden des Landes neu auf. Im Zuge dessen hat die Zahl der gewalttätigen Drohungen und Einschüchterungsversuche gegenüber Medien zugenommen. Zwölf Übergriffe seit dem 17. Januar hat das ukrainische Institut für Massenmedien, eine Partnerorganisation von Reporter ohne Grenzen, gezählt.

In den selbsterklärten Volksrepubliken im Osten der Ukraine gibt es aufgrund von Übergriffen und Repressionen in den vergangenen Monaten kaum mehr unabhängige Medien. Fast alle landesweiten Medien mussten die Gegend verlassen. Lokalmedien, die vor Ort geblieben sind, werden gezwungen, Stellung für die Separatisten zu beziehen.

In der Volksrepublik Donezk müssen sich die Medien derzeit neu registrieren. Vier neue Lokalsender präsentieren dort ausschliesslich die Sicht der pro-russischen Kräfte.

Auch auf der von Russland annektierten Krim hat sich die Lage für unabhängige Medien verschärft. Die Menschrechtskommission der Region berichtet von wiederholten Angriffen, Festnahmen, Gewaltandrohungen und der Zerstörung der Ausrüstung.

Die ukrainische Regierung hat ihrerseits mit Einschränkungen der Medienfreiheit auf den Krieg im Osten des Landes reagiert. Sie gründete ein neues Informationsministerium. Dessen Aufgabe ist es, die russische Propaganda zurückzudrängen und auf der Krim und im Osten Gegenpropaganda zu verbreiten.