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Samstag
01.03.2014

Medien / Publizistik

Bei einer Antiregierungsdemonstration in Caracas ist es zu gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Protestierenden und der Polizei gekommen. Laut Angaben der Opposition wurden dabei am Donnerstag 20 Menschen verletzt.

In Venezuela kommt es seit Anfang Februar immer wieder zu Demonstrationen gegen die Regierung unter dem Präsidenten Nicolás Maduro. Journalistinnen und Journalisten, die darüber berichten, setzen sich einem hohen Risiko aus. Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) zählte 60 tätliche oder verbale Angriffe gegen Medienleute sowie 13 Festnahmen von Reportern durch die Polizei.

Die Gewalt richte sich laut der Journalistenorganisation gegen Medienleute unabhängiger sowie staatlicher Medien. Eine Reporterin vom venezolanischen Privatsender Globovision wurde von Demonstranten mit Steinen beworfen und ein Fotograf des staatlichen Informationsamts während seiner Berichterstattung über die Proteste durch Schüsse verletzt.

Der Leiter der Nationalen Telekommunikationskommission Conatel verbot als Reaktion auf die Demonstrationen jegliche Berichterstattung über die gewaltsamen Zusammenstösse. Staatspräsident Maduro höchstpersönlich warf dem US-Sender CNN Kriegspropaganda vor und drohte damit, ihn aus dem Land zu werfen.

Am dramatischsten zeigt sich die Situation im Printjournalismus. Über 20 Zeitungen kämpfen seit Monaten um das Überleben, weil sie wegen mangelnder Devisenzuweisungen kaum Zeitungspapier bekommen.