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Dienstag
17.01.2017

Medien / Publizistik

Der Bremsklotz wartet auf seinen «Gewinner»

Der Bremsklotz wartet auf seinen «Gewinner»

Investigativ.ch ruft die Journalistengilde im Lande auf zur Kür: Gesucht ist «der frechste Verhinderer, die übelste Abwimmlerin, der schamloseste RR-Lügner» des Jahres 2016. Als Trophäe winkt heuer zum vierten Mal der Goldene Bremsklotz.

«2016 war für den Journalismus kein einfaches Jahr: Lügenpresse, Fake-News und schwindendes Vertrauen sind die Stichworte», erläutert der Verein am Montag den Hintergrund des Schmähpreises. Um so wichtiger sei es, dass investigative Journalisten ihre Arbeit machen könnten. «Mit relevanten, faktenbasierten Geschichten, die etwas bewegen.» 

Doch würden oft genug Steine in den Weg gelegt, heisst es vom Recherchenetzwerk weiter. Daher würden bis Ende Januar «Fälle systematischer Informationsverhinderung» gesammelt: «Welche Behörde hat euch in diesem Jahr besonders dreist abgewimmelt? Wer hat euch belogen? Welche Pressesprecherinnen mauerten besonders hartnäckig?» 

Nominieren dürfen sich alle Journalisten. Der Vorstand des Vereins wird aus den Nominierungen eine Shortlist von drei Kandidatinnen und Kandidaten küren. Die Mitglieder von investigativ.ch können dann daraus den Preisträger oder die Preisträgerin wählen. Die Preisübergabe findet an der Mitgliederversammlung im Mai statt.

Letztes Jahr hat Nationalratspräsidentin Christa Markwalder den zweifelhaften Preis abgeräumt für ihr Verhalten in der Kasachstan-Angelegenheit. 2015 ging der Schmähpreis an Sacha Wigdorovits für seine Rolle in der ganzen Affäre um den Badener Stadtamman Geri Müller.

Den allerersten Goldenen Bremsklotz 2014 hatte das Bundesamt für Landwirtschaft eingeheimst. Die Behörde wollte für ein Einsichtsgesuch der Zeitschrift «Beobachter» allen Ernstes eine Gebühr von 275 000 Franken in Rechnung stellen.