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Mittwoch
09.11.2022

Medien / Publizistik

Die Filmemacherin Leni Riefenstahl macht während der Olympischen Spiele Aufnahmen des US-Athleten Archie Williams, Berlin 1936…     (Bild: Getty Images)

Die Filmemacherin Leni Riefenstahl macht während der Olympischen Spiele Aufnahmen des US-Athleten Archie Williams, Berlin 1936… (Bild: Getty Images)

Getty Images ist überzeugt davon, dass «Bilder die Kraft haben, die Welt zu verändern». Deshalb stellt eine der grössten Bildagenturen der Welt seit ein paar Wochen einen Teil ihres Bildarchivs kostenlos zur Verfügung, um damit die «Black Lives Matter»-Bewegung zu unterstützen.

In der «Black History Collection» finden sich selten gezeigte Bilder schwarzer Geschichte aus allen Jahrzehnten der Fotogeschichte, wie Getty mitteilt.

Die Bilder im eigenen Angebot seien bislang nicht divers genug gewesen. Insbesondere schwarze Lebensrealität sei häufig vernachlässigt worden, und das müsse sich dringend ändern.

Die historischen Aufnahmen sollen an Geschichte erinnern, die in Vergessenheit geraten ist, und ein grösseres Bewusstsein für schwarze Erfahrung und Identität schaffen. Mit dieser Vision haben zugezogene Sachverständige aus den Beständen der Agentur etwa 30’000 Motive ausgewählt. Diese sollen das Leben schwarzer Menschen – vor allem in den USA – dokumentieren.

Die Collection ist als ein Werkzeug für Forschende und Lehrende gedacht. Entsprechend dürfen die Motive für Bildungszwecke kostenlos verwenden werden. Die Bilder sind nach Entstehungsdatum und Stichworten geordnet, und es gibt thematische Einordnungen, beispielsweise «Unternehmertum», «Mode» oder «Bürgerrechte».

Heute werde Geschichte zunehmend in Bildern erzählt. «Sichtbar sein wird daher immer wichtiger», mein Kurator und Dokumentarfilmer Tukufu Zuberi, der an der Auswahl beteiligt war. «Diese Sammlung ermöglicht der Allgemeinheit eine breitere Darstellung schwarzen Lebens.»

Zur Idee hinter der «Black History Collection» erklärt Projektmanager Kwasame Asiedu von Getty Images in einem Interview mit der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», dass der Auslöser 2021 die Ermordung George Floyds war. «Wir haben uns gefragt, wie Getty Images die ‚Black Lives Matter‘-Bewegung unterstützen kann. Es ging uns um Teilhabe, Bildung und Bestärkung – drei Begriffe, die viel zu lange in der schwarzen Community gefehlt haben, nicht nur in Bildarchiven.»

Getty sei während des gesamten Prozesses von namhaften Historikern und Forschern begleitet worden, «die darauf geachtet haben, dass heikle Bilder mit der gebotenen Vorsicht behandelt wurden».

Die Sammlung bestehe aktuell hauptsächlich aus Bildern aus England und den USA. Ein Ziel sei es aber, weitere Kooperationen zu schaffen, um die bestehenden Lücken für das Verständnis der Geschichte zu schliessen.

Zu finden sind die Fotos unter Getty Images Black History & Culture Collection. Dort gibt es einen «View Only»-Zugang sowie einen «Request Acces» für professionelle Projekte.