Im Zusammenhang mit der Gründung der «Fundaziun da medias rumantscha», Anfang 2020, verlässt Guido Jörg, Geschäftsleiter der Agentura da Novitads Rumantscha (ANR), die rätoromanische Nachrichtenagentur und geht in den vorzeitigen Ruhestand.
Es sei «genau der richtige Moment, die Geschäftsleitung aufzugeben», wurde Jörg vom «Bündner Tagblatt» zitiert. Seit 22 Jahren leitete er im Teilpensum die Geschäfte der ANR, die über eine 1996 gegründete Stiftung betrieben wird.
Mitglieder dieser Stiftung sind unter anderem Silvio Lebrument, Geschäftsführer Medien bei Somedia, CVP-Nationalrat Martin Candinas oder Martin Cabalzar, Chefredaktor der rätoromanischen Tageszeitung «La Quotidiana».
Im nächsten Jahr soll die ANR in die neue, unabhängige Stiftung «Fundaziun da medias rumantscha» (FMR) überführt werden. Gemeinsam mit dem SRG-Sender Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR) soll die FMR den Erhalt der Medien in Graubünden sicherstellen.
Neben Guido Jörg macht auch Martin Cabalzar den Weg frei für die «Fundaziun da medias rumantscha». Nach 20 Jahren als Chefredaktor von «La Quotidiana» tritt er Ende des Jahres ab. Als Redaktor werde er weiter für die Zeitung schreiben, sagte er dem «Bündner Tagblatt».
Cabalzar begleitete «La Quotidiana» zuletzt durch sehr turbulente Zeiten. Im Sommer 2017 verkündete er, dass er von seinem Arbeitgeber Somedia die Kündigung erhalten habe. Der Verlag drohte damals, die Zeitung Ende des Jahres einzustellen.
Weil der Bund, der Kanton Graubünden, die Agentura da Novitads Rumantscha (ANR) und die Lia Rumantscha anschliessend ein grösseres Rettungspaket für «La Quotidiana» schnürten, konnte Martin Cabalzar seinen Job als Chefredaktor doch noch länger behalten.