Der Geschäftsleiter von Max Havelaar nimmt eine neue Herausforderung im Bildungsbereich an. Seit 2019 wirkte Renato Isella bei der gemeinnützigen Stiftung mit Sitz in Zürich.
Unter seiner Leitung konnte der Umsatz mit Fairtrade-Produkten in der Schweiz weiter gesteigert, die Position von Fairtrade als glaubwürdiges Nachhaltigkeitslabel gefestigt und das Dienstleistungsangebot über die Zertifizierung hinaus erweitert werden, wie es in der Mitteilung heisst.
Erstmals wurden 2021 in der Schweiz pro Kopf für über 100 Franken Fairtrade-Produkte konsumiert, was ein weltweiter Spitzenwert ist. Dadurch konnten 2021 Fairtrade-Prämien im Umfang von 12,6 Millionen Dollar generiert werden, welche die Produzentinnen und Produzenten für Gemeinschaftsprojekte einsetzen.
Neben Investitionen in die Produktion können damit zum Beispiel der Bau von Trinkwasserbrunnen und Schulen, die Umstellung auf Bio-Landbau oder eine bessere medizinische Versorgung finanziert werden. Zusammen mit dem Fairtrade-Mindestpreis können Kleinbäuerinnen und Arbeiter in Afrika, Asien und Südamerika so «ein besseres Einkommen erzielen», wie die Stiftung schreibt.
Stiftungsratspräsidentin Kathrin Amacker erklärt zum Abgang von Isella: «Er hat wesentlich dazu beigetragen, die Position von Fairtrade als glaubwürdiges Nachhaltigkeitslabel weiter zu festigen und unsere Dienstleistungen über die Zertifizierung hinaus bekannt zu machen.»
Renato Isella führte die Geschäfte der Stiftung zudem erfolgreich durch die Coronapandemie. In seine Zeit als Geschäftsleiter fiel auch das 30. Jubiläum von Fairtrade Max Havelaar, indem erstmals in der Schweiz verdiente Partner mit einem Fairtrade-Award ausgezeichnet wurden.
Fairtrade Max Havelaar wurde 1992 von den Schweizer Hilfswerken Brot für alle, Caritas Schweiz, Fastenopfer, Heks, Helvetas und Swissaid in Basel gegründet. Die gemeinnützige Stiftung vergibt in der Schweiz das Fairtrade-Label für Produkte, die nach umfassenden sozialen und ökologischen Kriterien produziert und fair gehandelt werden.
Zusammen mit 24 weiteren nationalen Fairtrade-Organisationen sowie den drei Produzentennetzwerken aus Asien, Afrika und Südamerika ist Fairtrade Max Havelaar der Dachorganisation Fairtrade International angeschlossen. Diese legt unter anderem die umfassenden Fairtrade-Standards fest.
Der Name Max Havelaar ist an die Hauptfigur des 1860 erschienenen Romans «Max Havelaar oder die Kaffeeversteigerungen der Niederländischen Handels-Gesellschaft» angelehnt. Als Kolonialbeamter hat er damals das Kolonialsystem in Frage gestellt.