Während Keystone-SDA in der Schweiz Bundesgelder erhält, finanziert sich die Deutsche Presseagentur (dpa) ohne Zuschüsse vom Staat. Dpa-Geschäftsführer Peter Kropsch erklärt dem Klein Report, warum für alle die geichen Regeln gelten müssen.
Für Kropsch sind staatliche Zuschüsse nur dann gerechtfertigt, wenn es Berichterstattung gibt, die für die Gesellschaft wichtig, aber marktwirtschaftlich nicht zu leisten ist. «Wenn die Zuschüsse aber dazu dienen, Anbieter ohne Subventionen auszustechen, dann gehört das abgestellt.»
Bei staatlicher Finanzierung einer ganzen Branche müssen für alle Konkurrenten die gleichen Regeln gelten, so der dpa-Geschäftsführer. «Sonst ist eine Verzerrung unvermeidlich». Für wesentlich sinnvoller als staatliche Subventionen hält Kropsch es, wenn der Gesetzgeber Rahmenbedingungen schafft, in denen systemrelevante Branchen überleben können. «Auf Medien gemünzt bedeutet dies zum Beispiel Regeln für die globalen Plattformen, die Werbegelder im grossen Stil absaugen.» Die neuen Copyright-Richtlinien auf EU-Ebene seien ein solcher Ansatz.
Neben unfairer Konkurrenz durch staatlich hochgeputschte Unternehmen, die der dpa vor allem in Südamerika zu schaffen machen, sieht Kropsch auch im «immer aggressiver werdenden Ton, der die Medienbranche trifft», ein grosses Problem.
Gerade deshalb seien unabhängige Unternehmen wie die dpa enorm wichtig. «Die Gesellschaft braucht publizistische Leuchttürme, auf deren Informationen man sich verlassen kann. Solange eine Gesellschaft ihre Entscheidungen auf Basis von Fakten trifft, ist mir um die Bedeutung der Nachrichtenagentur nicht bange.»