Die Groupe BNJ und die Groupe Gassmann legen den Radiosender RJB sowie die französischsprachige Ausgabe von Canal 3 zusammen.
Gemeinsam mit dem «Journal du Jura» und der erst im März 2022 lancierten Online-Plattform ajour.ch werde in der ersten Hälfte des Jahres 2023 eine neue «Gesamtredaktion» entstehen, wie es in einem Communiqué vom Mittwochnachmittag heisst.
Auf die Nachfrage des Klein Reports nach einem möglichen Stellenabbau sagte Gassmann-CEO Kevin Gander: «Die Reorganisation hat zum Ziel, dass wir die bestehenden Kräfte zusammenführen, um die Nutzer qualitativ und quantitativ mit besseren und umfassenderen Inhalten bedienen zu können. Es handelt sich daher explizit um kein Projekt mit einer Sparabsicht.»
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Redaktionen würden «allesamt übernommen». Zwar würden durch den Zusammenschluss des Radioprogramms weniger Moderatoren benötigt als bisher. «Es ist jedoch das Ziel für allfällig betroffene Mitarbeiter, wobei es sich um maximal zwei handeln wird, in der Redaktion eine Nachfolgelösung zu finden», sagte Kevin Gander dem Klein Report weiter.
Der derzeit bei BNJ tätige Programmleiter, Baptiste Seghetto, werde in seiner Funktion als Sendeleiter die Kontinuität des neuen RJB-Programms sicherstellen.
Ein Chefredaktors-Duo wurde von der Unternehmensleitungen beider Gruppen gewählt: Laurent Kleisl und Olivier Zahno werden für den Newsbereich sämtlicher Medien verantwortlich sein.
Es gehe darum, «dass für diese kleine Region generell die mediale Zukunft gesichert wird. Dies geht nur, wenn sämtliche Medien der Region zusammengehen», begründete der Gassmann-CEO gegenüber dem Klein Report die Reorganisation.
Konkret werden RJB und Canal 3 in einem Joint-Venture vereint, das den beiden Mediengruppen BNJ und Gassmann zu gleichen Teilen gehört. Gegen aussen werden die beiden Radios ein gemeinsames und einheitliches Programm unter dem Namen RJB ausstrahlen.
Das Hauptsendestudio wird in Tavannes sein, wobei ein Stadtstudio in Biel bestehen bleibt. «Selbstverständlich wird das neue Radio die beiden bestehenden Konzessionen erfüllen, die eine quantitative Vorgabe zur Berichterstattung über die Regionen Biel/Bienne-Seeland-Berner Jura machen.»
Die Fusion sei erwartungsgemäss eine «Reaktion auf den Rückgang der Werbeeinnahmen», so der CEO. Aber nicht nur. Es ist auch eine Vorbereitung auf die vom Bund für den 1. Januar 2025 vorgesehene Neuvergabe der Konzessionen, die für die Region Biel/Berner Jura nur noch eine Radiokonzession vorsieht, wie der Klein Report bereits berichtet hat.
Auf diese zusammengelegte Konzession will sich das fusionierte Radio bewerben.
Das deutschsprachige Programm von Canal 3, das ebenfalls in der Region Biel-Seeland ausgestrahlt wird, ist vom Zusammenschluss nicht betroffen.
Mit der Integration von «Journal du Jura» und ajour.ch in die neue «Gesamtredaktion» soll eine «unverzichtbare Informations- und Unterhaltungsplattform» fürs Publikum des Berner Juras und von Biel/Bienne auf die Beine gestellt werden.
Die Website rjb.ch wird in ajour.ch überführt, wo bereits heute die redaktionellen Inhalte aller Medienmarken der Gassmann-Gruppe publiziert und künftig alle Text-, Audio- und Video-Beiträge gebündelt werden.
Das Redaktionsteam vom «Journal du Jura» wird weiterhin in Biel ansässig sein und verfügt über ein weiteres Büro in Tavannes.
Die Leitung der Gesellschaften wird von einem Führungsteam übernommen, dem die Sendeleitung, die Chefredaktion und die kommerzielle Leitung unterstellt sind. Letzterer Posten sei noch nicht besetzt.