Im Oktober wurde der «Bild»-Chef Julian Reichelt bei Axel Springer wegen Frauengeschichten entlassen. Jetzt twittert David Schraven, dass der gefallene Starjournalist bei Servus TV einen neuen Unterschlupf gefunden hat. Dort soll er den Sender zu einer deutschsprachigen Version von «Fox News» machen.
Twittern kann zwar jeder, aber Schraven ist der Gründer der grossen deutschen Faktencheck- und Rechercheplattform Correctiv.
Die Informationen sollen aus dem bisherigen Umfeld von Reichelt stammen. So würden vor allem im Berliner Springer-Hochhaus die Spekulationen ins Kraut schiessen. Bestätigungen oder Dementis stehen aber noch aus. Bei Servus TV hiess es am Mittwoch, man kommentiere Gerüchte grundsätzlich nicht.
Auch Menschen mit Einblick in die Red-Bull-Medienwelt zweifeln an der Wahrscheinlichkeit, dass Reichelt bei Servus landen könnte. Der Wiener «Standard» versuchte Reichelt via Twitter zu erreichen. Auch beim Hauptdarsteller dieses Medienthrillers stehen Bestätigungen oder Dementis zu dem Tweet Schravens bisher aus.
Trotzdem nahmen viele Twitter-Nutzer die mit einem Fragezeichen versehene Tatsachenbehauptung als seriös wahr. Das Ergebnis: Bis Mittwochnachmittag wurde der Tweet über 1'000-mal mit «Gefällt mir» markiert und mehr als 100-mal retweetet, auch von Journalisten wie dem Falter-Chefredaktor Florian Klenk, wie «Medien Insider» vermeldet.
Für einige Medien war der Tweet Anlass genug für eine Berichterstattung. Am Mittwoch schickte die Österreichische Presse-Agentur APA eine Meldung über den Ticker, die so schliesslich in zahlreichen Medien bis zum ORF landete. Auch Fachdienste wie «Meedia», «Werben und Verkaufen» oder «Die Presse» haben das Gerücht für den schnellen Klick weiterverbreitet.
Gegenüber «Medien Insider» hat Julian Reichelt nun bestätigt, dass er nach Österreich gehe. Allerdings «nur zum Skifahren».
Der Klein Report meint: Red Bull trinken und abwarten.