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Samstag
26.03.2011

Der Streit zwischen Leo Kirch und dem ehemaligen Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer tobt seit Jahren: Nun trafen die beiden Manager das erste Mal seit der Pleite des Kirch-Konzerns vor Gericht aufeinander. Doch für den greisen Medienunternehmer war der Stress zu viel. Er ist fast blind und kann kaum noch sprechen, doch Leo Kirch will unbedingt seine Fehde gegen den früheren Deutsche-Bank-Chef Breuer gewinnen, schreibt «Spiegel Online» am Freitag.

Seit der Pleite von Kirchs Medienkonzern 2002 streiten die beiden vor Gericht über Schadenersatz. Erstmals seit Jahren trafen die Männer nun vor dem Oberlandesgericht München von Angesicht zu Angesicht aufeinander. Ein Zusammenschluss von 17 ehemaligen Kirch-Unternehmen fordert zwei Milliarden Euro Schadenersatz. Die Bank und Breuer weisen die Vorwürfe zurück - auch wenn Breuer das Interview mittlerweile bereut.

Der Bundesgerichtshof hatte Breuer bereits Pflichtverletzung vorgeworfen und Kirch grundsätzlich Schadenersatz zugestanden. Dafür muss er jedoch beweisen, welcher konkrete Schaden durch das Interview entstanden ist. Nach gut eineinhalb Stunden vor Gericht erklärte Kirchs Arzt den 84-Jährigen am Freitag für nicht mehr verhandlungsfähig. Daraufhin brach das Gericht die Vernehmung ab. Kirch soll an einem anderen Tag noch einmal vor Gericht erscheinen.