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Montag
25.09.2000

Wegen einer umstrittenen Plakatkampagne, die Mitte November 1997 im Ober- und Unterwallis aufgehängt worden war, müssen sich am Mittwoch 15 Personen vor Gericht verantworten. Auf 2000 A3-Plakaten wurden die drei Politikerinnen Brigitte Hauser-Süess, Präsidentin der CVP-Frauen Schweiz, die Walliser CVP-Grossrätin Catherine Donnet und die Sittener Vize-Stadtpräsidentin Anne-Christine-Bagnoud (SP) attackiert, weil sie eine liberale Haltung gegenüber dem Schwangerschaftsabbruch vertraten. Neben dem Bild eines blutigen Neugeborenen wurden die drei Politikerinnen in einem Text beleidigt, in dem es unter anderem hiess: «Sie wollen eine Kultur des Todes in der Schweiz! Jede Zivilisation hat die Abfälle die sie verdient.» Die drei Drahtzieher, zwei Drucker sowie ein Priester, der den Text ins Deutsche übersetzte, müssen sich in Sitten vor dem Bezirksgericht wegen übler Nachrede und Verleumdung verantworten. Die Plakatkleber sind der Gehilfenschaft in diesen beiden Punkten angeklagt. Die Allgemeine Plakatgesellschaft (APG) sowie Private hatten ebenfalls Klagen eingereicht, da einige der Plakate auf Hausmauern und auf Flächen der APG geklebt worden waren.