Wikileaks-Gründer Julian Assange soll nicht an die USA ausgeliefert werden. Das hat der Central Criminal Court in London am Montag entschieden.
Der Grund seien die Haftbedingungen, die den 49-jährigen gebürtigen Australier in den USA erwarteten, teilte das Gericht mit. Die Richterin begründete ihre Entscheidung dahingehend, dass damit zu rechnen sei, dass Assange sich in Isolationshaft das Leben nehmen werde. Im Fall einer Verurteilung würden Assange in den USA bis zu 175 Jahre Haft drohen.
In London sitzt Assange seit rund eineinhalb Jahren im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh. Angesichts der Corona-Pandemie durfte er nur sehr eingeschränkt Besuch empfangen, auch Telefonate nach draussen waren nicht unbegrenzt möglich.
Die USA kündigten bereits an, gegen den Londoner Gerichtsentscheid in Berufung zu gehen. Nach einer weiteren Instanz könnte das Verfahren vor den britischen Supreme Court gehen und schliesslich den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg beschäftigen.
Eine endgültige Entscheidung kann sich gemäss Experten mindestens bis in die zweite Jahreshälfte 2021 hinziehen.