Die heimlichen Gesprächsmitschnitte von Frankreichs Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy müssen gelöscht werden. Ein Pariser Gericht entschied in einem Eilverfahren, dass die Aufnahmen die Privatsphäre Sarkozys und seiner Frau Carla Bruni verletzten.
Sarkozys früherer PR-Berater Patrick Buisson machte die Aufnahmen mit seinem Diktiergerät. Er sammelte insgesamt 280 Stunden Tonmaterial.
Die Internetnachrichtenseite Atlantico sowie das Enthüllungsmagazin «Le Canard Enchaîné» veröffentlichten Ausschnitte aus den Gesprächen Sarkozys mit seiner Frau und anderen Vertrauten aus seiner Umgebung. Unter anderem war zu hören, wie er sich im Jahr 2011 abfällig über Minister seiner damaligen Regierung äusserte.
Buisson wurde zu Zahlungen von jeweils 10 000 Euro Schadensersatz an Sarkozy und Bruni verurteilt.
Ganz unbeobachtet kann sich Sarkozy dennoch nicht fühlen. Am Freitag wurde bekannt, dass die Justiz bereits seit Monaten seine Telefone abgehört hatte. Dies im Zusammenhang mit einem Gerichtsverfahren zu Spenden des lybischen Ex-Diktators Muammar al-Gaddafi für den Sarkozy-Wahlkampf.