Die Tessiner Tageszeitung «Giornale del Popolo» (GdP) kann nicht mehr gerettet werden. Am Dienstag verordnete das Bezirksgericht Lugano endgültig den Konkurs des Verlags Nuova Società Editrice del Giornale del Popolo SA.
Mit dem Untergang der Publicitas seien in diesem Jahr 40 Prozent der Einnahmen weggefallen, schreibt die Bischofskurie aus Lugano am Dienstag. Dies in einer ohnehin wirtschaftlich schwierigen Situation für das «Giornale del Popolo» mit dem Zusammenbruch des Verlagsmarktes, der Verringerung der Abonnentenzahl und einem erheblichen Werbe-Umsatzrückgang.
Die aufgelaufenen Schulden gegenüber Lieferanten und Angestellten konnten deshalb nicht mehr gedeckt werden, darunter Sozialbeiträge und offene Forderungen für die Zahlung des 13. Monatslohns.
Hinzu komme eine «totale Unwahrscheinlichkeit», dass künftig die laufenden Kosten noch zu decken sind. Alleine für das Jahr 2018 würden laut «Giornale del Popolo» Betriebskosten in der Höhe von 4,65 Millionen Franken anfallen.
Nachdem der Bischof von Lugano am 17. Mai entschieden hat, die katholische Tageszeitung einzustellen, startete die Redaktion einen letzten Aufruf zur Rettung des GdP und sammelte in wenigen Tagen 1600 Unterschriften «für den Erhalt einer historischen Stimme der italienischsprachigen Schweiz».