Noch nie wurde so viel «gepatched» wie in jüngster Zeit. Schon wieder warnt Microsoft vor einer kritischen Sicherheitslücke im Betriebssystem Windows. Dabei handelt es sich um eine Lücke, die es böswilligen Angreifern ermöglicht, die Kontrolle über einen Computer zu übernehmen. Microsoft empfiehlt deshalb, die Lücke zu «patchen». Das bedeutet, ein elektronisches Pflaster, ein so genanntes «Patch» auf der Lücke anzubringen, um das System zu schützen. Mit diesen «Patches» verbessern Softwarehersteller nachträglich ihre Programme und verstopfen u.a. Sicherheitslücken. Doch wer denkt, dass «patchen» reicht, irrt.
Viele Computeranwender sind sich beim Kauf eines Programmes gar nicht bewusst, dass sie es mit einem meist unfertigen und instabilen System zu tun haben. Die meisten Programme und Systeme kommen zu früh auf den Markt und die Fehler werden erst entdeckt, wenn die Software bereits millionenfach eingesetzt wurde. Kritische Fehler behebt der Hersteller dann sofort, indem er im Internet ein solches «Patch» bereitstellt. Wichtige «Patches» und Aktualisierungen werden zu einem so genannten «Service Pack», einer umfangreicheren Aktualisierung bzw. einem Update des Programms, zusammengestellt.
Obwohl Microsoft bereits Mitte Juli auf eine kritische Lücke im Windows-System aufmerksam gemacht hatte, installierten viele Benutzer das entsprechende «Patch» nicht. Mitte August nutzte das «Blaster»-Virus diese Lücke aus: Das Virus war in der Lage, sich durch die Lücke direkt ohne E-Mail von Computer zu Computer per Internet zu verbreiten. Um vor Viren und Würmern wirklich sicher zu sein, reicht das «Patchen» alleine jedoch nicht aus. Wer mit seinem Computer im Internet surft, sollte ein wöchentlich aktualisiertes Antivirenprogramm und ein Schutzprogramm vor Eindringlingen, eine so genannte «Personal Firewall» installieren.
Dienstag
16.09.2003