In Italien, Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern hat das Fernsehen die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern deutlich beeinträchtigt. Gespräche zwischen Familienmitgliedern werden laut einer Studie immer kürzer. Dies ist das Ergebnis einer Studie der European Psychoanalytic and Psychodynamic Association (EPPA), deren Ergebnisse am Sonntag in Rom veröffentlicht wurden. Demnach führen italienische Eltern täglich nur noch etwa 18 Minuten lang Gespräche mit ihren Sprösslingen.
In Deutschland redeten die Familien immerhin 25 Minuten am Tag miteinander, in England gar 40 Minuten. Italien wird laut der Studie in ganz Europa nur noch von Griechenland mit 16 Minuten unterboten. Alleine in Italien wurden 3 000 Familien befragt. Grund für die mangelnde Kommunikation sei das Fernsehen. In Italien sähen Kinder zwischen 4 und 14 Jahren täglich 2 Stunden und 35 Minuten fern - und nähmen damit die Spitzenposition in Europa ein. In Frankreich sitzen Jugendlich nur 2 Stunden vor dem Fernseher, in Deutschland lediglich 1 Stunde und 41 Minuten. Schuld an der «Funkstille» zwischen den Generationen sei aber auch die Fernsehsucht der italienischen Eltern, die täglich dreieinhalb Stunden vor dem TV-Gerät verbrächten.
Sonntag
01.09.2002