Die Bündner Gemeinden aus dem Bezirk Imboden sind verärgert: Die seit Anfang Jahr neu erschienene Wochenzeitung «Rhiiblatt» mit amtlichen Publikationen der Gemeinden und einem redaktionellen Teil ist fast dreimal teurer als das bisherige Bezirksamtsblatt aus Bonaduz. Es kostet im Einführungsjahr 43 Franken, ab nächstem Jahr 85 Franken; das Amtsblatt kostete 31 Franken. «Dieser Aufschlag ist massiv», sagte der Felsberger Gemeindepräsident Markus Feltscher am Mittwoch. Die Einwohnerinnen und Einwohner machen sich nun für einen Anschluss an das Amtsblatt der Stadt Chur stark. Noch bis Ende Jahr läuft eine Testphase, bei der alle amtlichen Publikationen von Felsberg bis Ende 2002 sowohl im «Rhiiblatt» als auch im Churer Amtsblatt publiziert werden. Die Haushalte sollen entscheiden, welche Zeitung ihnen mehr entspricht. Auch in Domat/Ems stösst das neue Printprodukt auf wenig Gegenliebe. Dort wird neben dem massiv höheren Preis sowohl Layout als auch Druckqualität des Blattes kritisiert. Verlagsleiter Beat Ravaioli nimmt es gelassen: «Warum soll in dieser Region ein Produkt nicht funktionieren, das anderswo grossen Anklang findet?» Zudem sei für eine regionale Wochenzeitung der Preis «national verglichen im Rahmen». Falls die Abonnementenzahl des Blattes bis Ende Jahr unter 3000 fällt, will das Unternehmen jedoch «über die Bücher gehen».
Mittwoch
13.02.2002