Die «Süddeutsche Zeitung» («SZ») will sich nicht in die Karten blicken lassen, was den Start ihrer Buchbeigabe unter dem Titel «SZ-Bibliothek der Weltliteratur» betrifft. Während der Samstag, 6. März, als Lancierungstermin in verschiedenen Medien genannt wurde, sagte «Süddeutsche»-Pressesprecher Sebastian Lehmann zum Klein Report dazu lediglich: «Quatsch.» Auch wollte er sich nicht zum Startbuch, Hermann Hesses «Steppenwolf», äussern. «Wir reden derzeit nicht darüber», ergänzte Lehmann. Klar ist auf jeden Fall, dass Hesses zentrales Werk vom Suhrkamp Verlag nicht für diese Ausgabe lizenziert wird. Gegenüber dem Klein Report bestätigte Philip Roeder, kaufmännischer Geschäftsführer des Verlags, dass indessen Hesses «Unterm Rad» für diese Ausgabe freigegeben wurde. Ausserdem soll von Suhrkamp Max Frischs «Mein Name sei Gantenbein» in dieser Sonderedition erscheinen.
Alle zwei Wochen will die Süddeutsche Zeitung für 4,90 Euro einen Titel an die Kioske bringen und damit die Verkaufsauflage steigern. Insgesamt sollen 50 Titel von der Feuilletonredaktion der «SZ» ausgewählt worden sein, die jeweils zum Erscheinungstag in den Spalten der Zeitung präsentiert werden. Mit diesem Added-Value geht die «Süddeutsche Zeitung» den gleichen Weg, den schon «La Repubblica» und «Corrierre della Sera» in Italien gegangen sind, mit Erfolg, wie Stefano Bovoli, Director Expansión der auf Promotionen spezialisierten spanischen Gruppe Mediasat, vergangenes Jahr an einem internationalen Verlegerkongress in München erklärte. Mit der Buchbeigabe habe die römische Tageszeitung «La Repubblica» ihre Kioskauflage um 25% steigern können. Durchschnittlich wurden pro Woche in Italien 550 000 Exemplare eines Titels zu 4,90 Euro am Kiosk verkauft, schreibt die Mediasat auf ihrer Webpage. Ob auch die «SZ» mit der spanischen Gruppe zusammenarbeitet, wollte ihr Sprecher Lehmann weder bestätigen noch dementieren.
Montag
16.02.2004