Die NSA und das britische GCHQ können offenbar in die Netze der Deutschen Telekom und des Kölner Anbieters Netcologne zugreifen. Dies geht aus grafischen Ansichten hervor, die mit einem NSA-Programm namens Treasure Map erstellt wurden und die das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» einsehen konnte.
Im undatierten Dokument sind die Telekom und Netcologne namentlich aufgeführt und mit einem roten Punkt markiert. In einer Bildlegende heisst es dazu erklärend, die rote Markierung bedeute, dass es «innerhalb» dieser Netze «Zugangspunkte» für die technische Überwachung gebe.
Das Treasure-Map-Programm folge demnach dem Ziel, «das komplette Internet zu kartografieren». Jenseits der grossen Glasfaserkabel-Verbindungen können die Geheimdienstanalysten in «nahezu Echtzeit» auch wichtige Netzverbindungsstellen wie einzelne Router visualisieren - und sogar Endgeräte wie Rechner, Smartphones und Tablets, sofern sie mit dem Internet verbunden sind.
Das Ziel sei, «jedes Gerät, überall, jederzeit» sichtbar zu machen, heisst es in einer Präsentation, die der «Spiegel» veröffentlicht hat. Das Programm, eine Art Google Earth für das Internet, diene unter anderem der «Planung von Computerattacken» und der «Netzwerkspionage». Die beiden Geheimdienste NSA und GCHQ wollen sich dazu nicht äussern.