Mehrere Dutzend ehemalige Angestellte der AZ Medien wollen den Kontakt miteinander nicht missen und sind Mitglied der Facebook-Gruppe «EX-AZler» geworden. Deren Schirmherrin ist die langjährige «Aargauer Zeitung»-Redaktionsmitarbeiterin Helen Dietsche. Obwohl die Gruppe auf Facebook als «geheim» eingestuft worden ist und sich die Mitglieder für Treffen im wirklichen Leben am liebsten in einer versteckten Waldhütte verabreden, versicherte Dietsche am Donnerstag dem Klein Report, dass die Gruppe alles andere als ein «Geheimbund» ist.
«Ich habe von 1999 bis 2010 bei der AZ gearbeitet und hatte in den elf Jahren viele schöne Erlebnisse», erklärte Dietsche. Als gesellige Person habe sie viele Kontakte geknüpft und insbesondere an den zahlreichen AZ-Festen grossen Plausch gehabt. Der Verlag ist für seine Gastfreundschaft bekannt, sei dies am traditionellen Verlagsfest am Mittwoch vor Auffahrt oder am «Aser», zu dem Verleger Peter Wanner jeweils im Dezember einlade. «Ich habe mich entschlossen, den Kontakt zu ehemaligen Kolleginnen und Kollegen nicht abbrechen zu lassen und die AZ-Festtradition für diejenigen, die aus Verlag ausgeschieden sind, fortzusetzen», erklärte Helen Dietsche. So habe sie erst ihre AZ-Kontakte angeschrieben und sie prompt zu einem ersten «Ex-AZler-Aser» eingeladen.
«Da ich selber eine Waldhütte besitze und ein Aser einfach etwas Herrliches ist, lag diese Aktion auf der Hand», verriet sie dem Klein Report. Wie jeweils bei der AZ habe es Suppe mit Spatz gegeben. Beim Dessert habe sie aber schummeln müssen. «Die obligate Kirschtorte übersteigt meine Backkünste - die Linzertorten sind aber auch gut angekommen.» Der Andrang bei der erstmaligen Durchführung am 20. Dezember 2010 hielt sich noch in Grenzen - elf EX-AZler sassen beisammen am Feuer in einer herrlichen Winterlandschaft.
So entschloss sich Helen Dietsche im Januar 2011, die Facebook-Gruppe «EX-AZler» zu gründen. Mit Erfolg: Heute zählt die Gruppe 71 Mitglieder. Die anfänglich öffentliche Gruppe kann inzwischen nur noch von Gruppenmitgliedern besucht werden. «Es war der Wunsch der Mitglieder, nicht öffentlich zu sein, und so habe ich die Einstellungen angepasst. Zutritt zur Gruppe bekommt man, wenn ein aktives Gruppenmitglied jemanden aus seiner Facebook-Freundesliste in die Gruppe integriert», so die Gruppenchefin.
Wer nicht in der Gruppe bleiben will, kann sich mit wenigen Klicks selber entfernen. «Oft sind es persönliche Gründe, negative Erinnerungen. Ich kann dies bis zu einem gewissen Punkt gut nachvollziehen. Doch grundsätzlich finde ich es schade», so Dietsche. Sie selber versuche wie bei allem im Leben, nur die schönen, wertvollen Momente in Erinnerungen zu behalten. Und davon gibt es aus ihrer AZ-Zeit sehr viele. In der Gruppe gibt es keine «Standesunterschiede»: Ob ehemaliger Chefredaktor oder einstige «Tipperin», es sind alle willkommen, um in der Vergangenheit zu schwelgen oder noch besser: Vielleicht gemeinsame Zukunftspläne zu schmieden.
Im Moment läuft eine Doodle-Umfrage für ein Frühlings-Sommerfest. Nur kann das traditionelle AZ-Fest-Datum nicht eingehalten werden. «Wir werden uns nicht wie die AZ am Mittwoch vor Auffahrt treffen. Viele von uns arbeiten an diesem Tag. Arbeitsfrei vor Auffahrt ist und bleibt vermutlich ein Privileg der AZ-Mitarbeiter», erzählte Dietsche.
Neue EX-AZler sind jederzeit in der Ehemaligengruppe willkommen. Eine Freundschaftsanfrage an Helen Dietsche mit dem Betreff EX-AZler führt zukünftige Mitglieder auf dem schnellsten Weg in die Gruppe. Auch wer kein Facebook-Profil besitzt, ist herzlich willkommen. Helen Dietsche - sie ist heute tätig als Projektleiterin bei der Webagentur Infofactory in Brugg - freut sich auch auf Mailkontakte: hd@infofactory.ch