Wenn es draussen langsam wieder richtig warm wird, lässt die Migros ihre 2,3 Millionen Genossenschafterinnen und Genossenschafter darüber abstimmen, ob es in den Supermärkten künftig ein gekühltes Bier zu kaufen geben soll.
Das Vorhaben wird von der aktuellen Konzernleitung unterstützt. Auch bei den einzelnen Genossenschaften würde man sich nach der Abstimmung am 4. Juni zur Feier des Tages gerne eines aus dem eigenen Laden genehmigen.
Eine wichtige Figur will aber lieber beim Wasser bleiben. Herbert Bolliger, Ex-Migros-Direktor, stellt sich offensiv gegen die Pläne von Nachfolger Fabrice Zumbrunnen.
«Ja, ich war immer skeptisch», sagte Bolliger zur Alkoholfrage bereits im Interview mit der «Handelszeitung» im November vergangenen Jahres. Er warnte damals auch vor einer «Gefahr der Spaltung».
Jetzt soll zu einem veritablen Gegenangriff geblasen werden. Wie verschiedene Sonntagszeitungen schreiben, hat Herbert Bolliger «ein kleines Team aus pensionierten Migros-Mitstreitern zusammengetrommelt», welche verhindern wollen, dass das Alkoholverbot fällt.
Sie nennen sich «Gruppe für die M-Werte». Die Gruppe sei daran, eine Kampagne zu konzipieren, heisst es in der «NZZ am Sonntag». Inserate und eine Website seien in Bearbeitung.
Gemäss der «SonntagsZeitung» ruft zudem die Suchtorganisation Blaues Kreuz auf Facebook und Twitter dazu auf, an der Alkohol-Abstimmung im Juni mitzumachen und Nein zu stimmen