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Dienstag
09.05.2023

Digital

Über das Videospiel «Counter-Strike: Global Offensive» werden Botschaften nach Russland geschickt…(Screenshot: steamcommunity.com)

Über das Videospiel «Counter-Strike: Global Offensive» werden Botschaften nach Russland geschickt…(Screenshot: steamcommunity.com)

Moskau betreibt seit Beginn des Invasionskriegs in die Ukraine eine strenge Zensur: Webseiten westlicher sowie unabhängiger heimischer Nachrichtenportale werden blockiert. Statt freie Berichterstattung ist nur noch die staatlich regulierte Propaganda zugelassen.

Im russischen Nachbarland Finnland hat nun eine Zeitung einen Weg gefunden, um die strenge Zensur des Kremls zu umgehen: «Helsingin Sanomat» nutzt das auch im Nachbarland populäre Videospiel «Counter Strike», um Nachrichten auf Russisch über die Grenze zu schmuggeln.

In Russland spielen vier Millionen Menschen dieses beliebte Spiel, insbesondere in den Metropolen Moskau und St. Petersburg.

Während die Website von «Helsingin Sanomat» und andere ausländische Medien in Russland gesperrt werden, sind Online-Spiele vorerst nicht verboten. Antero Mukka, Chefredaktor der finnischen Zeitung, erklärt, wie man in dem Shooter-Game benutzerdefinierte Karten erstellen könne. «Also bauten wir eine slawische Stadt namens Wojna, was auf Russisch Krieg bedeutet.»

In einem Gebäude dieser Stadt gibt es im Keller nun einen Raum, in dem Spieler Nachrichten auf Russisch lesen können. Die Wände in dem virtuellen Raum sind mit Artikeln und Fotos dekoriert.

In diesem Versteck finden russische Gamer zum Beispiel Berichte zu den Massakern in den ukrainischen Städten Butscha und Irpin. Informationen, die im Propaganda-Apparat des russischen Staates nicht verfügbar sind.

Die Karte sei bereits mehr als zweitausendmal heruntergeladen worden, seit sie am 1. Mai veröffentlicht wurde.