Postfächer werden zunehmend für Werbezwecke missbraucht. Mit einer gemeinsamen Informations-Kampagne wollen die Schweizerische Lauterkeitskommission und das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) dagegen ankämpfen. Im Visier haben sie jene Firmen, die durch Postfach-Adressen ihre Identität im Zusammenhang mit dubiosen Geschäften verschleiern möchten, wie die Initianten am Mittwoch mitteilten. Alle Postfachhalter und deren Mitbenützer sowie die im Handelsregister eingetragenen Firmen erhalten jetzt ein Faltblatt (Auflage: 500 000 Exemplare), das sie über die Pflichten des Postfachhalters informiert. Nachzulesen ist weiter, welche Sanktionen zu erwarten sind, wenn gegen die geltenden Bestimmungen verstossen wird: Die möglichen Strafen reichen von der Aufkündigung des Postfachs bis zu Gefängnis, Haft oder Bussen bis 100 000 Franken.
Die Aktion ist laut Medienmitteilung eine Antwort auf die Zunahme der missbräuchlichen Verwendung des Postfachs in der Schweiz: «Die unbotmässigen Halter respektive Firmen werben über Schweizer Postfächer in der Schweiz aber auch im Ausland. Zweck dieses Vorgehens ist es, die eigene Identität zu verschleiern und so gewisse Vorschriften zu umgehen. Sie gefährden damit nicht nur den Ruf aller Postfachinhaber, sondern verunsichern zudem die Empfänger seriöser Werbeschreiben.»
Mittwoch
06.11.2002