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Donnerstag
12.10.2023

Marketing / PR

In einem Pilotprojekt mit dem Verein «Autismus deutsche Schweiz» (ads) lädt GC Zürich fussballbegeisterte Autistinnen und Autisten zum Match ein.

Auch Personen aus dem Autsimus-Spektrum können leidenschaftliche Fussballfans sein. Nur ist für sie ein Matchbesuch doppelt so anstrengend wie für die übrigen Zuschauerinnen und Zuschauer.

Eine Autismus-Spektrum-Störung zu haben, bedeutet unter anderem, die Umwelt viel intensiver wahrzunehmen als andere Menschen. Ein Autist nimmt das Gespräch der Sitznachbarn wahr, sieht, wie die Fussballspieler ins Stadion einlaufen, hört den Stadionspeaker die Teamaufstellungen herunterlesen und beobachtet, wie die Kinder auf der Tribüne die Treppen rauf und runter rennen. Alles gleichzeitig.

Das sind ganz schön viele Eindrücke, die einen Autisten überfordern können, denn so viele Eindrücke auf einmal tragen schnell zur Ermüdung bei. Die Verantwortlichen von GC sind bereit, den Fans aus dem Autismus-Spektrum eine Lösung anzubieten, damit sie einen Fussballmatch live, kostenlos und in einer VIP-Loge mit Glasfront zum Spielfeld erleben können, wie der Verein «ads» in seinem neusten Newsletter berichtet.

Acht betroffene Fussball-Fans mit oder ohne Begleitung erhalten die Möglichkeit, in einer Loge im Letzigrund Stadion in Zürich einen Match zu besuchen, wirbt der Verein «ads» weiter. So könnten Reize minimiert werden und ein möglichst stressfreier Besuch des Matches stattfinden.

Der erste Pilotversuch wird am Sonntag, 12. November 2023 stattfinden. Angepfiffen wird der Match gegen Stade Lausanne Ouchy um 14.15 Uhr. Wer dabei sein möchte, kann sich über den Verein «Autismus deutsche Schweiz» anmelden. Gibt es mehr als acht Anmeldungen, muss «ads» eine Auswahl treffen.

So weit, so gut. Fussball-Kenner wissen aber, dass GC immer noch chinesischen Investoren gehört. Die Situation von Autistinnen und Autisten in China ist schwierig: «Neben der sozialen Ächtung bedeutet das Leben mit einem autistischen Kind in China meist den finanziellen Ruin, da ein normales Arbeitsleben für keinen Elternteil mehr möglich ist», berichtete «Zeit Online» im April 2009.

Ein Blick ins Internet verrät, dass sich an der Situation im Jahr 2023 kaum etwas verändert hat. Es stellt sich deshalb abschliessend die Frage, ob GC Zürich Sportwashing betreibt. So werden nämlich Bestrebungen bezeichnet, das Ansehen durch die Veranstaltung von Sport-Events in den Medien zu verbessern.