Der Herbst ist da und es scheint, als suchen die Leute aus der Medienbranche wohlige Nähe in der kalten Jahreszeit. Man versteht sich, man will Verträge über die Arbeitsbedingungen abschliessen. SSM und SRG verkünden, dass sie sich nach zähen GAV-Verhandlungen nun doch geeinigt haben, und auch Impressum und der Verband Schweizer Medien zeigen sich wieder gesprächsbereit.
«Verhandlungen sind ein Geben und Nehmen», meinte Simone Wölfli-Aegerter von der SRG-Unternehmenskommunikation nach fünf gescheiterten Verhandlungsrunden mit dem SSM gegenüber dem Klein Report. «Bei einzelnen Zulagen, die wir an ein branchenübliches Niveau anpassen wollten, haben wir Zugeständnisse gemacht.» Das SSM seinerseits habe «Hand geboten zu gemeinsamen Lösungen bei den Themen Arbeitszeit und Zulagen sowie bei den nationalen Reglementen».
Harmoniebedürftig wirken auch Impressum und der Verband Schweizer Medien, die wieder Gespräche angekündigt haben. Demnach soll bald eine Vernehmlassung des Musterarbeitsvertrages in den verbandsinternen Gremien durchgeführt und an der Mitgliederversammlung 2013 eine «Vorlage des Dokumentes zur Frage der Verbindlicherklärung im Verband» vorgelegt werden, wie Urs F. Meyer gegenüber dem Klein Report sagte.
Bisher hat sich aber jeder vorerst nur mit sich selber geeinigt. Unterschrieben ist noch nichts. Einen regulären GAV etwa will man beim Verband Schweizer Medien nicht. «Die Mitgliederversammlung hat an ihrem Entschluss festgehalten, die Löhne nicht in einem GAV festlegen zu wollen», sagte Meyer. Auch bei der SRG ist der GAV noch lange nicht im Trockenen. Die Westschweizer Sektion des SSM hat bereits Kritik am jetzigen Vorschlag geäussert. Der Winter könnte doch kalt werden.