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Dienstag
01.12.2015

IT / Telekom / Druck

Der Verband der privaten Postdienstleister der Schweiz (KEP&Mail) hat mit der Gewerkschaft Syndicom und dem Personalverband Transfair den ersten Gesamtarbeitsvertrag (GAV) in der privaten Post-Branche unterzeichnet.

3000 Angestellte unterstehen dem GAV, der am 1. Juli 2016 in Kraft tritt. Dem Verband gehören alle wichtigen Unternehmen der jungen Branche an, zum Beispiel Quickmail oder die Schweizer Ableger von DHL, DPD, FedEx und TNT. Sie betreiben in der Schweiz flächendeckend über 500 Filialen und befördern pro Jahr 50 Millionen Päckli und 60 Millionen Briefe.

Die Verhandlungen hatten bereits 2012 begonnen. Die professionelle Moderation lag bei Thomas Geiser, Professor für Privat- und Handelsrecht an der Wirtschaftsuni St. Gallen.

Nun herrscht Freude: «Wir sind stolz darauf, mit diesen guten Arbeitsbedingungen der Massstab für weitere Marktteilnehmer zu werden», sagt KEP&Mail-Präsident Peter Sutterlüti, und Syndicom-Sektorleiter Logistik, Daniel Münger, ist überzeugt: «Der Branchen-GAV ist ein erster grosser Schritt zur Regulierung der Arbeitsbedingungen in einer sehr heterogenen Branche.»

Warum die GAV-Schwangerschaft vier Jahre lang dauerte, erklärt dem Klein Report René Fürst, Branchenleiter Post/Logistik bei Transfair: «Lange bremste die Postcom, die Aufsichtsbehörde des Bundes. Sie hätte die 400 bis 500 Betriebe der Branche zügiger registrieren und uns früher Angaben über die branchenüblichen Arbeitsbedingungen liefern sollen.»

Fürst weiter: «Irgendwann haben wir dann halt einfach mit den Verhandlungen gestartet. Da es aber um eine ganz neue Sozialpartnerschaft handelt, mussten wir uns zuerst finden und Vertrauen aufbauen. Doch das ist gelungen.»