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Freitag
04.05.2001

Der halbstaatliche Gasprom-Konzern hält nun auch die Mehrheit beim kritischen Radiosender «Echo Moskwy». Ein Moskauer Bezirksgericht sprach dem vom Kreml kontrollierten Erdgaskonzern einen zur Kontrollmehrheit fehlenden Aktienanteil von 25% zu, teilte Interfax am Freitag mit. «Echo Moskwy» gehörte zum Medienkonzern Media-Most des russischen Unternehmers Wladimir Gussinski, der bei Gasprom Kredite von mehreren hundert Millionen Dollar aufgenommen hatte. Media-Most habe gegen die Auflagen zur Darlehenssicherung verstossen und müsse deshalb seinen Anteil am Radiosender sowie an weiteren Medienunternehmen abtreten, so Gasprom. Bis anhin besass Media Most mit 38% den grössten Anteil am Radiosender. Gasprom hielt 25%. Die Belegschaft des Senders verfügt weiterhin über einen Drittel der Anteile. Regierungskritiker werfen dem Kreml vor, mit Hilfe von Gasprom die kritischen Medien unterminieren zu wollen. Mehr zu Gasprom:
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