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Dienstag
19.07.2022

Marketing / PR

Die Gamescom in Köln war bisher die weltgrösste Publikumsmesse der Gamebranche. Aber die Welt hat sich geändert…   (Bild: Game TV)

Die Gamescom in Köln war bisher die weltgrösste Publikumsmesse der Gamebranche. Aber die Welt hat sich geändert… (Bild: Game TV)

Eigentlich sollte es das grosse Comeback werden. Nach zwei Jahren im digitalen Format findet die Videospielmesse Gamescom vom 24. bis 28. August wieder als Präsenzveranstaltung in den Kölner Messehallen statt.

«Darauf haben alle Gamescom-Fans und Partner seit zwei Jahren gewartet», sagte Felix Falk, der Geschäftsführer des Branchenverbandes «Game» im Frühling noch voller Vorfreude. Jetzt rückt der Anlass immer näher – und die Freude hält sich in Grenzen.

Im letzten 3D-Jahr 2019 konnte in Köln ein Besucherrekord mit 370’000 Fans vermeldet werden. Die Gamescom wurde damit zur weltweit grössten Publikumsmesse für die Branche. Jetzt sind im Vorverkauf gerade mal 60’000 Tickets verkauft worden. Obwohl es in diesem Jahr keine Corona-Beschränkungen gibt, habe man das Ticketkontingent reduziert, versucht der Veranstalter zu beruhigen.

Andere schreiben das (bisher) mangelnde Interesse den Eintrittspreisen zu, die um rund ein Drittel auf 30,50 Euro am beliebten Samstag gestiegen sind.

Fachleute erklären die gedämpften Erwartungen aber auch mit den Absagen namhafter Studios. So werden unter anderem Electronic Arts, Nintendo, Sony Playstation, Activision Blizzard, Square Enix und Rockstar Games nicht vor Ort sein.

Erklärt werden die Absagen mit den langfristigen Auswirkungen der Pandemie auf die Branche. Es gebe weiterhin Reisebeschränkungen, Budgets seien gekürzt worden und viele Projekte haben sich verzögert. So hätten manche Entwickler und Publisher schlichtweg kein Material, dass sie präsentieren könnten.

Die Entwickler selbst halten sich mit Ausreden bedeckt. Ein Verdacht kommt aber auf, dass auch die Game-Branche in den letzten zwei Jahren die vielen kreativen Möglichkeiten von einem Livestream für die Promotion ihrer Neuerungen entdeckt hat. Die Branche der virtuellen Ablenkungsmöglichkeiten wäre ja dazu wie prädestiniert.