Am 24. August treffen sich die Mächtigen der G7-Staaten zu einem virtuellen Gipfel. Thema ist die Lage in Afghanistan.
Nach wie vor herrscht dort das blanke Chaos. Seit die Taliban fast das ganze Land eingenommen haben, sind besonders Journalistinnen gefährdet. Aber selbst die Angehörigen von Medienschaffenden sind vor den Taliban nicht sicher.
Reporter ohne Grenzen (RSF) fordert deshalb einen internationalen Nothilfeplan, um gefährdete Medienschaffende und Menschenrechtsverteidigerinnen in Sicherheit bringen zu können. «Der Abzug der US-Truppen, der für den 31. August anvisiert ist, muss deshalb verschoben werden», schreibt RSF.
Um alle gefährdeten Medienschaffenden und Menschenrechtsaktivistinnen ausser Landes bringen zu können, brauche es deutlich mehr Zeit als eine Woche. RSF appelliert daher dringend an die USA, ihren vollständigen Truppenabzug zu verschieben.
«Aktuell scheinen die USA vornehmlich daran interessiert zu sein, ihre eigenen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger sowie ehemalige Ortskräfte zu retten», sagte RSF-Vorstandssprecher Michael Rediske. Die USA würden aktuell ihr Bild als Verteidiger der Pressefreiheit und der Menschenrechte «massiv aufs Spiel setzen».
Mit dem Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden hätten viele Menschen weltweit grosse Hoffnungen verbunden. Nun müsse er zeigen, dass er nicht nur die Menschenrechte der US-Bürgerinnen und -Bürger ernst nimmt.
RSF und viele andere Nichtregierungsorganisationen haben umfangreiche Listen mit gefährdeten Personen erstellt, die nun darauf warten, ausgeflogen zu werden.