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Montag
10.10.2016

TV / Radio

Der 3:0-Erfolg der deutschen Fussball-Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation gegen Tschechien hat RTL eine Top-Einschaltquote beschert. Den zweiten Sieg im zweiten Spiel des Weltmeisters auf dem Weg zur WM 2018 in Russland verfolgten 9,56 Millionen Zuschauer in der ersten Halbzeit (Marktanteil: 30,5 Prozent), im zweiten Durchgang schalteten sogar 10,68 Millionen (MA: 35,8), wie verschiedene Medien schreiben.

Top in der Quote, ein Flop bei der Berichterstattung: Der Fussball-Fan fragt sich, wie lange RTL noch am Experten Jens Lehmann festhalten will. Der längjährige Keeper von Arsenal und der deutschen Fussball-Nationalmannschaft fällt eigentlich nur durch Nichtwissen auf.

So hat er nach dem Länderspiel gegen Georgien auf die Frage von RTL-Moderator Florian König, was er von Gündogan halte, gesagt: «Er ist intelligent und spricht sehr gut Deutsch.» Gündogan, der auf diese Saison hin zu Manchester City gewechselt hat, ist in Gelsenkirchen geboren. Was Lehmann anscheinend nicht wusste, wie der Klein Report bereits berichtet hat.

Jüngstes Beispiel: Jens Lehmann schwärmt von Ex-Trainer Horst Hrubesch und erzählt live vor der Kamera eine Geschichte, dass Hrubesch ihn einst als 18-Jährigen nach einer Schalke-Niederlage gegen Braunschweig in der Kabine tröstete.

Hrubesch aber sagte sofort, dass er nie in Braunschweig Trainer war. Daraufhin fragte Lehmann: «Warst du in Braunschweig Spieler?» Hrubesch klärte auf, dass er generell nie in Braunschweig aktiv war.

Letztlich stellte sich heraus, dass Lehmann Horst Hrubesch mit dem früheren Trainer Uwe Reinders verwechselte, der damals in Braunschweig tätig war. Später gab Lehmann dann im Spass zu: «25 Jahre lang habe ich gedacht, das wäre Horst Hrubesch gewesen. Und da sieht man, dass man nicht alles ernst nehmen darf, was ich sage.» Und da muss man Jens Lehmann für einmal Recht geben.

Aber auch Marco Hagemann, sein Kollege am Mikrofon, sorgte für einen verbalen Ausrutscher. Ein Schuss von Julian Draxler, der nur knapp am Tor vorbeizog, bezeichnete der RTL-Kommentar als «enges Höschen». Geht’s noch?

RTL täte gut daran, schleunigst Ersatz für Jens Lehmann zu organisieren und Marco Hagemann sollte sich seine Worte am Live-Mikrofon besser überlegen.