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Samstag
01.03.2025

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Das Kulturprogramm bietet auch die Plattform für aktiven Sport: Auf der Zürcher Josefwiese findet ein Turnier für Mädchen statt...    (Bild: Stadt Zürich/zVg)

Das Kulturprogramm bietet auch die Plattform für aktiven Sport: Auf der Zürcher Josefwiese findet ein Turnier für Mädchen statt... (Bild: Stadt Zürich/zVg)

Die Fussball-EM der Frauen rückt die Schweiz im Juli ins Zentrum der Sportwelt. Da ist es kaum ein Zufall, dass die Stadt Zürich dabei ihre politischen Botschaften unter die Leute bringen will.

Fussballkenner Thomas Renggli hat sich das Programm für den Klein Report genauer angeschaut

«Der Letzigrund praktisch ausverkauft». Die Meldung, die vor einigen Tagen die Runde machte, weckt Vorfreude auf das Sportereignis des Jahres in der Schweiz. In Zürich sind für die fünf Spiele der Frauenfussball-EM im kommenden Juli nur noch teure Logenplätze zu haben.

Es ist daher kaum ein Zufall, dass die Stadt Zürich den Grossanlass auch dazu nutzen will, um das eine oder andere politische Tor zu erzielen.

So haben sich 45 Kulturinstitutionen aus der Stadt und dem Kanton Zürich zum Rahmenprogramm «Her Game Culture» zusammengeschlossen, mit dem den Besuchern das vermittelt werden soll, was man offenbar auf keinen Fall verpassen darf: Fankulturen, Genderrollen im Sport sowie Gleichstellung.

Diese Schwerpunkte, so schreibt der Verein Kulturvermittlung Zürich, sollten «in ihrer ganzen Breite abgebildet und diskutiert» werden.

Die Direktbeteiligten sind begeistert. «Wir freuen uns sehr, dass sich so viele Zürcher Kulturinstitutionen vor und während der Heim-EM mit den Themen Frauenfussball und Gleichstellung im Sport befassen», sagt Regula Schweizer, Projektleiterin bei der Stadt Zürich.

Sandra Plaza, Turnierkoordinatorin beim Kanton Zürich, ergänzt: «Das kulturelle Rahmenprogramm ist sehr vielfältig und spricht auch Menschen im ganzen Kanton Zürich an, die bisher wenig Berührungspunkte mit Fussball hatten. Und es rückt Fussballerinnen ins verdiente Rampenlicht.»

Schaut man sich die diversen Teilprojekte aber etwas genauer an, reibt man sich verwundert die Augen.

Da ist beispielsweise ein Workshop mit Fussballtrikots geplant: Wer beispielsweise immer schon ein FCZ-Shirt zerfetzen wollte, darf dies hier in einem geschützten Raum tun. Die «Neue Zürcher Zeitung» findet allerdings einen kleinen Makel: «Die malträtierten Stücke werden anschliessend nicht etwa unter Absingen wüster Fangesänge verbrannt, sondern, man ist ja im Netto-Null-Zürich, zu einem neuen Kleidungsstück upgecycelt und an einer Modeschau präsentiert».

Handwerkliches Schaffen steht bei einem Workshop des Museums für Gestaltung im Zentrum: Man lernt dort, wie man strickt, und zwar einen typografischen Fanschal.

Es geht beim Kulturprogramm aber auch um aktiven Sport: Mädchen ab 6 Jahren dürfen auf der Zürcher Josefwiese ein spielerisches Fussballtraining absolvieren. Und an den Afro-Pfingsten in Winterthur gibt es ein Tischfussball-Turnier.

Gratis sind die ganzen Aktivitäten allerdings nicht. Stadt und Kanton schiessen je 150'000 Franken ein. Ob das Kulturprogramm ein Volltreffer wird, bleibt abzuwarten.