Nachdem bei der Fussball-Europameisterschaft in Frankreich die beiden Halbfinal-Partien feststehen, beginnt auch für den Fussball-Fan der Endspurt. Schliesslich sollte das Panini-Heft bis zum Finale vom nächsten Sonntag voll sein.
Sportlich gesehen gab es doch die eine oder andere Überraschung während des Turniers. Albanien eroberte das Herz der Fussball-Fans auf Anhieb, und die Schweiz spielte gegen Polen richtig gut auf und verlor erst im Penaltyschiessen ziemlich unglücklich.
Das blasse England und der ideenlose Titelverteidiger Spanien scheiterten früh und kläglich. Österreich, das eine starke Qualifikation gespielt hatte, präsentierte sich im Turnier überraschend schwach, und Kroatien verlor gegen Portugal in der Verlängerung nicht nur das Spiel, sondern nach eigenen Angaben auch die Chance der Generation.
Belgien, das mit seinen jungen Wilden als heimlicher Titel-Favorit gehandelt wurde, ging gegen die stark spielenden Waliser unter. Und Island, denen plötzlich zu Recht alle die Daumen drückten, wurde schliesslich vom für einmal stark aufspielenden Frankreich gestoppt.
Jetzt sind also nur noch vier Teams übrig: Am Mittwoch will Wales als Kollektiv mit Superstar Gareth Bale Portugals Elf mit dem Überraschungs-Mann Renato Sanches stoppen. Und Deutschland-Trainer Jogi Löw wird sich am Donnerstagabend schliesslich nach den Verletzungen der Schlüsselspieler Sami Khedira und Mario Gomez gegen die erstarkten Franzosen etwas einfallen lassen müssen, wenn er den Einzug ins Finale am kommenden Sonntag im Stade de France schaffen will.
Während diese vier Teams noch Hoffnungen haben, am Ende als neuer Europameister zu jubeln, haben die Produzenten der Panini-Bilder in Modena wahrscheinlich die Champagner-Korken schon längst knallen lassen. Denn der Panini-Verlag zieht eine positive Bilanz der Fussball-Europameisterschaft. «Wir haben so viele Bilder wie noch nie verkauft», sagte Panini-Deutschland-Chef Hermann Paul im Gespräch mit der «Rheinischen Post».
«Insgesamt sind mehr als eine Milliarde Sticker-Tüten für 70 Länder produziert worden. Deutschland steht dabei an der Spitze, dicht gefolgt von Grossbritannien und Frankreich.» Auch die Schweiz gehört seit vielen Jahren zu den erfolgreichsten Märkten der Panini-Bilder.
Wie viele Tüten bislang genau über den Ladentisch gegangen sind, darüber wollte Paul keine Angaben machen. Im Vergleich zu einer Weltmeisterschaft würde bei einer EM der Umsatz allerdings nur bei etwa der Hälfte liegen.
Durch die Erhöhung des Teilnehmerfelds von 16 auf 24 Teams habe sich die Zahl der Stickerbilder im Vergleich zu 2012 indes deutlich erhöht. «Nur fünf Prozent der Kunden, die mit einem Album anfangen, füllen es aber auch», sagte Paul. «98 Prozent sammeln nur 50 bis 60 Sticker.»
Kein Wunder, denn das Sammeln von Panini-Stickern wird immer teurer. Von Turnier zu Turnier. Doch ein richtiger Fussball-Fan lässt sich davon (doch) nicht abbringen.