Juerg Hostettler hat im Juli die Leitung der Kommunikationsabteilung des Kinderhilfswerks World Vision übernommen. Diese Funktion hatte zuvor Valeria Habersatter ad interim inne. Sie ist neu Direktorin der Abteilung Marketing und Kommunikation.
Im Mai 2012 hatten der damalige CEO Urs Winkler und der Marketingchef Marc-André Pradervand die Organisation verlassen. Medienberichten zufolge, die sich auf Insider aus dem Umfeld der Organisation beriefen, gingen die beiden Führungskräfte wegen Streitereien über die zukünftige Ausrichtung des Hilfswerkes. Konkret wurde darüber debattiert, ob sich World Vision weiterhin auf Kinderpatenschaften konzentrieren oder breiter abstützen soll.
Mathias Gehring, Redaktor Kommunikation bei World Vision, bestreitet gegenüber dem Klein Report, dass der Grund für den Weggang der beiden Führungskräfte unterschiedliche Auffassungen der strategischen Ausrichtung gewesen sei.
«Die Neuaufstellung im Bereich Marketing und Kommunikation ist auf Führungsebene soweit abgeschlossen, dass hinsichtlich Strategie und zukünftiger Personalplanung Klarheit herrscht», fügt er hinzu. Er möchte jedoch nicht ausschliessen, dass mittelfristig noch weitere Stellen geschaffen werden.
World Vision setzt neu ganz auf Fachkenntnisse aus der Privatwirtschaft. Hostettler war zuvor Leiter Kommunikation bei Glas Trösch. Geschäftsführer Reto Gerber, der seit dem Weggang Winklers im Amt ist, hat Erfahrung im Handelskonzern DKSH gesammelt und Valeria Habersatter war beim Zementproduzenten Holcim tätig.
Der internen Kommunikation bei World Vision werde mit dem neuen Team mehr Beachtung geschenkt, versichert Gehring.
World Vision setzt weiterhin auf Kinderpatenschaften, die unter anderem von der Zertifizierungsstelle Zewo bezüglich der Nachhaltigkeit kritisiert werden. Neu gibt es beim Hilfswerk auch die Möglichkeit zu Dorf- und Themenpatenschaften sowie Gönnerbeiträgen.
«Kinderpatenschaften sind auch weiterhin eine Möglichkeit, Kinder nachhaltig und wirkungsvoll zu unterstützen. Kinderpatenschaften verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz», verteidigt Gehring die Spendemöglichkeit.