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Sonntag
03.02.2008

Das Microsoft-Kaufangebot hat auf der Chefetage beim Internetunternehmen Yahoo neue Hektik ausgelöst. Man wolle auch andere Offerten prüfen, schreibt Yahoo auf der eigenen Website am Sonntag. «Ein Abwägungsprozess wie dieser ist ständig im Fluss und kann eine ganze Weile dauern», heisst es weiter. Als mögliche Bieter werden unter Analysten Comcast, Viacom und General Electric gehandelt. Nach Experteneinschätzung verfügen aber nur wenige Firmen über genügend Geld, um die 45-Milliarden-Dollar-Offerte von Microsoft zu überbieten.

Bei Experten stösst Microsoft mit seinen Kaufabsichten nicht nur auf positive Stimmen. Die Integration werde sicherlich lange dauern, erklärte Toan Tran von Morningstar. «Die jüngste Restrukturierung bei dem kalifornischen Unternehmen trage dazu bei, eine ohnehin schwierige Eingliederung noch komplizierter zu machen», fügte er an. Vor allem die unterschiedliche Firmenkultur könnte zu Schwierigkeiten führen. Experten befürchten, dass besonders gute Mitarbeiter vor Microsoft zu Google oder anderen Firmen flüchten. Das wichtigste Gut bei Yahoo sei die Belegschaft und ihre Internet-Expertise.

Am Samstag hatte der Justizausschuss des US-Kongresses erklärt, er werde sich am 8. Februar mit der möglichen Übernahme des Internetportals Yahoo durch Microsoft befassen. Der Ausschuss werde dabei auch Vertreter von Konkurrenz-Unternehmen anhören.