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Freitag
28.05.2010

Von 121 eingereichten Arbeiten zeichnet die Jury des Zürcher Journalistenpreis 2010 Balz Bruppacher, Viktor Dammann, Mathias Ninck, Christian Kündig und Lukas Messmer aus. Die Preise sind mit je 10 000 Franken dotiert. An der Feier zur 30. Preisverleihung im Zürcher Bernhard-Theater sprach Heribert Prantl, Inlandchef der «Süddeutschen Zeitung», über die «Pressefreiheit als tägliches Brot der Demokratie». In einem humoristischen Kontrapunkt gab zum Abschluss der Aargauer Autor und Slam-Poet Simon Libsig «erfundene, aber wahre Storys» zum Besten.

Balz Bruppacher, der vor 30 Jahren den Schweizer Dienst der Nachrichtenagentur AP mit aufgebaut und 26 Jahre lang als Chefredaktor geführt hat, erhält den diesjährigen Preis für das Gesamtwerk. Mit seinen Berichten - vor allem mit den Analysen im wirtschaftlichen Bereich - habe Bruppacher «Geschichte geschrieben», würdigte Andrea Masüger den langjährigen Agenturjournalisten.

Für seine Enthüllung des Skandals im grössten Zürcher Pflegezentrum Entlisberg, in dem das Pflegepersonal Patientinnen demütigte, erhält der Gerichts- und Kriminalreporter des «Blick», Viktor Dammann, den Preis in der Kategorie Zeitung.

Mathias Ninck erhält den Preis in der Kategorie Zeitschrift für seinen Bericht zu Dr. E. Roduner, dem ehemaligen eidgenössischen Untersuchungsrichter. Der «Magazin»-Redaktor habe die Geschichte eines Mannes erzählt, der «dem Bild vom unabhängigen, unbefangenen und objektiven Richter» einfach nicht entsprechen wollte, sagte Jury-Präsident Fredy Gsteiger in der Begründung.

«Pure Leselust» führte Margrit Sprecher als ebenso einfache wie seltene Begründung für die Auszeichnung mit dem Nachwuchspreis an, der an Lukas Messmer und Christian Kündig geht. Für die in der «Zürcher Studierendenzeitung» erschienene Reportage seien «Reporter der guten, alten Schule» am Werk gewesen, die «mit der Frische ihres Blicks und ihrer Sprache und der Freude am Erleben» volle 24 Stunden in einer verrauchten und verruchten Bar zubrachten.

Die Jury setzt sich zusammen aus Fredy Gsteiger, Präsident (Radio DRS), Andrea Masüger («Südostschweiz»), Susanne Mühlemann («Bilanz»), Margrit Sprecher (freie Publizistin) und Marco Meier (Radio DRS).