Der Vertrag von Thomas Strerath laufe zwar noch bis zum 31. August 2015. Jetzt kündigte Ogilvy Deutschland dem freigestellten CEO fristlos. Ein entsprechendes Schreiben, unterschrieben vom Ogilvy-Finanzchef Helmut Hechler, postete Strerath auf seiner Facebook-Seite - und löschte den Brief später wieder.
Datiert ist das Schreiben auf den 30. April 2015. Ein Grund für den Schritt wird nicht genannt. Strerath selbst vermutet, Ogilvy wolle auf diese Weise die anstehende Bonuszahlung drücken. Er akzeptiert die Kündigung nicht.
Offenbar wirft Ogilvy dem Manager vor, er habe sich beruflich bereits für seinen neuen Arbeitgeber Jung von Matt engagiert, obgleich er noch unter Vertrag stand. So soll Strerath auf der diesjährigen Messe CeBit unter der Firmenadresse von Jung von Matt Kontakt zu den Firmen SAP und IBM aufgenommen haben. Beide Unternehmen sind Kunden von Ogilvy. Strerath weist dies zurück. Er habe lediglich an allgemeinen Informationsveranstaltungen teilgenommen.
Bei Jung von Matt wird Strerath Mitglied des Vorstands. Nahezu zeitgleich versucht der britische Werbekonzern WPP, die Muttercompany von Ogilvy, Thomas Strerath aus dem Aufsichtsrat der börsennotierten Syzygy zu drängen. Bei der bevorstehenden Hauptversammlung soll Strerath als Aufsichtsrat der Digitalagentur-Gruppe ausscheiden.