Politik wird nicht mehr gemacht, sondern ständig medial interpretiert, selbstreferentiell kolportiert und in Hashtags umgewandelt – dies stellt der Klein Report mehr und mehr fest.
Neustes Beispiel: Friedrich Merz. Er warf geflüchteten Ukrainerinnen «Sozialtourismus» vor und entschuldigte sich umgehend, nachdem der ukrainische Botschafter Melnyk und die Innenministerin Faeser sich gegen Merz in Stellung gebracht hatten. Merz ruderte zurück, indem er auf die «mangelnde Registrierung der Flüchtlinge» hinwies, und: «Wenn meine Wortwahl als verletzend empfunden wird, dann bitte ich dafür in aller Form um Entschuldigung.»
Der Klein Report findet diese Gefühlsduselei der Demokratie nicht angebracht: Denn letztlich geht es in der Politik um Argumente und nicht um Gefühle – doch dies scheinen manchmal weder die Journalisten noch die Politiker zu merken.