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Dienstag
04.05.2010

Einer der grössten deutschen Social-Plattformen, SchülerVZ, droht ein neuer Skandal um eine mögliche Sicherheitslücke: Ein Computerexperte hat nach eigenen Angaben 1,6 Millionen Datensätze von minderjährigen Nutzern des Online-Netzwerkes eingesammelt. Es ist nicht der erste derartige Fall, das Unternehmen wiegelt ab, wie «Spiegel Online» am Dienstag meldet. Dem Blogger Markus Beckedahl, Betreiber von Netzpolitik.org, wurde ein Datensatz zugespielt, der Informationen über Hunderttausende von SchülerVZ-Nutzern enthält, bestätigt er gegenüber «Spiegel Online».

Jede einzelne Information enthalte den Namen, die Kennung der Schule und das Profilbild des jeweiligen SchülerVZ-Nutzers. Bei Nutzern, die in ihren Profileinstellungen nicht die Option «privat» ausgewählt haben, sind auch noch alle weiteren vom Nutzer eingegebenen Informationen abrufbar - von Lieblingsbands und Hobbys über Gruppenzugehörigkeiten bis zur politischen Einstellung.

Nach Aussagen von SchülerVZ-Sprecher Dirk Hensen handelt es sich explizit nicht um ein Datenleck. «Nach unserem Kenntnisstand hat der Nutzer, ein junger Wissenschaftler, Hunderte von künstlichen E-Mail-Accounts verwendet, um den Kopierschutz von öffentlichen Daten zu umgehen.» Das sei sogenanntes «Crawling» und «in etwa vergleichbar mit dem Kopieren von Daten aus dem Telefonbuch».

Die VZ-Gruppe bezeichnet sich in Deutschland als Marktführer bei sozialen Netzwerken. Das Unternehmen hat laut eigenen Angaben insgesamt gut 15 Millionen Mitglieder (6 Millionen StudiVZ, 5,5 Millionen Schüler im SchülerVZ, 4 Millionen Nutzer bei MeinVZ).