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Mittwoch
28.07.2010

Im Dresdner Strafverfahren gegen zwei Leipziger Journalisten fordert Reporter ohne Grenzen (ROG) einen klaren Freispruch. «Alles andere wäre ein Skandal», erklärte ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske am Dienstag in Berlin. «Eine Verurteilung würde künftige Berichterstattung zu Korruptionsaffären behindern und damit die Pressefreiheit beeinträchtigen.» Schon die Einleitung des Strafverfahrens gegen die freien Journalisten Arndt Ginzel und Thomas Datt, die im sogenannten «Sachsen-Sumpf» recherchiert hatten, sei mehr als fragwürdig gewesen. Schliesslich hätten sich die Nebenkläger nicht einmal getraut, presserechtlich gegen die angeblich diffamierenden Äusserungen vorzugehen.

Für den morgigen Mittwoch wird das Urteil des Dresdner Amtsgerichts gegen die beiden Leipziger Reporter erwartet. Gegenstand der Anklage sind Artikel im Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» und bei «Zeit Online» aus dem Jahr 2008 zum «Sachsen-Sumpf», eine mögliche Korruptionsaffäre, in dem es auch um eventuelle Verstrickungen ranghoher sächsischer Justizvertreter geht. Ginzel und Datt wird ehrverletzende Tatsachenbehauptung, üble Nachrede und Verleumdung vorgeworfen.