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Montag
22.09.2014

Medien / Publizistik

Einmal mehr hatte die «Bild»-Zeitung die Nase vorn. So war das deutsche Boulevardblatt das erste Medium, das am Samstag vermeldete, dass Uli Hoeness die Justizvollzugsanstalt (JVA) in Landsberg am Lech für ein paar Stunden verlassen durfte und diese Zeit mit seiner Familie verbrachte.

Für einen Besuch zu Hause in Bad Wiessee hat die Zeit aber nicht gereicht, wie sein Anwalt Tobias Pretsch vermeldete. Dass der erste Freigang just mit der Eröffnung des Oktoberfestes in München zusammenfiel, ist reiner Zufall.

Hoeness durfte das Gefängnis ohne Wachpersonal verlassen. Nach etwas mehr als drei Monaten geschlossenem Vollzug ist der Ausgang Teil der Hafterleichterungen, die dem Ex-Präsidenten des FC Bayern München nach dem Strafvollzugsgesetz zustehen. «Es war ein relativ normaler Zeitpunkt für den ersten Ausgang», erläuterte Pretsch.

Das Münchner Landgericht hatte Hoeness am 13. März 2014 in sieben Fällen der Steuerhinterziehung schuldig gesprochen und zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Der Fussballmanager hatte dem Fiskus mit einem Geheimkonto in der Schweiz mindestens 28,5 Millionen Euro Steuern vorenthalten. Am 2. Juni trat er die Haft an.

Die höchsten Stufen der Hafterleichterungen sind Freigang und Urlaub. Als Freigänger könnte Hoeness tagsüber ausserhalb des Gefängnisses arbeiten und müsste nur noch zum Schlafen in die JVA.

Mit dem Fall vertraute Juristen gehen davon aus, dass der 62-Jährige schon bald Freigänger werden dürfte. Doch auch dann bleibt Hoeness zunächst Häftling, er muss nur nicht mehr den ganzen Tag im Gefängnis bleiben.

Zuletzt hatte er in der JVA Besuch vonseiten des FC Bayern erhalten, darunter befanden sich auch Trainer Pep Guardiola und der Spieler Franck Ribery.