Fredy Gsteiger, Chefredaktor der «Weltwoche», geht. Der Zürcher Journalist Roger Köppel übernimmt den Posten am 1. August. «Die Trennung von Fredy Gsteiger erfolgt im gegenseitigen Einvernehmen», sagte Matthias Hagemann, Verwaltungsratspräsident der Basler Mediengruppe, auf Anfrage der SDA. Gsteiger, der die Führung der Wochenzeitung 1997 übernommen hatte, habe bei der «Weltwoche» viel Positives bewirkt, sagte Hagemann auf den Relaunch verweisend. Vorerst werde Gsteiger noch für das Tagesgeschäft zuständig sein. Über dessen Zukunft konnte Hagemann keine Angaben machen. Roger Köppel sei ein «unerschütterlicher Vertreter des Qualitätsjournalismus». Der neue Chefredaktor werde den Reformprozess weiterführen; in welche Richtung es mit der «Weltwoche» gehen soll, wollte Hagemann jedoch nicht ausführen. Klar sei, dass sich das defizitäre Blatt mit einem für die Leserschaft und die Inserenten attraktiven neuen Konzept möglichst schnell und vor der Konkurrenz (d.h. dem Sonntagsblatt der NZZ) am Markt positionieren müsse. Für Hagemann ebenso klar ist, dass Köppel die «Weltwoche» in die schwarzen Zahlen führen muss, was bis in drei Jahren der Fall sein soll. Die Zeitung hatte in den letzten Jahren einen jährlichen Verlust von sechs bis acht Mio. Franken eingefahren.
Samstag
30.06.2001