Der Walliser Mode- und Medienunternehmer Fredy Bayard verkauft die Hälfte seiner Aktien an den Berner Digital-Unternehmer Stefan Niedermaier.
Im Gespräch mit dem Klein Report sagt Bayard, wie es zu dem Entscheid kam und was er sich vom neuen Kompagnon erhofft.
Wieso verkaufen Sie die Hälfte der Gassmann-Aktien nur zwei Jahre, nachdem Sie die Mediengruppe übernommen haben?
Fredy Bayard: «Vor zweieinhalb Jahren habe ich die Gassmann-Gruppe übernommen und kommuniziert, dass ich die Gruppe neu aufstellen und die Nachfolge in den nächsten fünf bis sieben Jahren regeln will. Ziel ist, die Gruppe als eigenständigen Verlag zu positionieren. Das Engagement von Herrn Niedermaier ist der erste, wichtige Schritt in diese Richtung.»
Was erhoffen Sie sich von Stefan Niedermaier als neuem Miteigentümer?
Bayard: «Herr Niedermaier hat mit DV Bern bewiesen, dass er Unternehmertum kann. Und er ist seit über 30 Jahren im digitalen Geschäft erfolgreich unterwegs. Genau diese Eigenschaften brauchen wir bei Gassmann.»
Gab es weitere Interessenten?
Fredy Bayard: «Ich habe nur Herren Niedermaier angefragt. Ansonsten erhielt niemand dieses Angebot.»
Nachdem Sie die ehemalige Mengis-Gruppe während vier Jahren auf neue Beine gestellt hatten, verkauften sie Ihre Anteile 2022 wieder. Folgt Ihr Engagement bei der Gassmann-Gruppe dem gleichen Skript oder wollen Sie an dem Medienhaus weiterhin beteiligt bleiben?
Bayard: «Ich bin bei Mengis weiterhin als Minderheitsaktionär im Management-Buy-out-Team beteiligt. Und ja, das könnte ich mir bei Gassmann auch vorstellen. »
Haben Sie bei der Gassmann-Gruppe auch ein Management-Buy-out in Betracht gezogen, wie Sie es 2022 bei der Pomona-Gruppe mit «Walliser Boten» und Radio rro vollzogen haben?
Fredy Bayard: «Das ist und bleibt weiterhin eine Option.»
Was ist aus Ihrer Sicht das Wichtigste, das es braucht, um ein Medienunternehmen in der heutigen Zeit auf stabile Füsse zu stellen?
Bayard: «Wir müssen als regionaler Verlag die Region in den Vordergrund stellen und alle Glocken läuten lassen: die des Sports, der Wirtschaft, der Kultur, der Schweiz und des Auslandes. Und natürlich der Politik. Auch hier ist wichtig, dass alle Stimmen zu Worte kommen. Ebenso wichtig ist, die digitale Zukunft voranzutreiben und die Redaktionen müssen konvergent zusammenarbeiten. Dies gilt auch für den Nutzer und den Werbemarkt.»
Welches Medienunternehmen übernehmen Sie als nächstes? Oder hat sich für Sie der Reiz des Mediengeschäftes nach zwei Grossprojekten erschöpft?
Fredy Bayard: «Die Medienbranche ist höchst spannend. Schauen wir mal.»