Google kommt in Europa wegen fehlendem Datenschutz immer mehr unter Druck. Die französische Datenschutzbehörde (CNIL) belegte den Suchmaschinenkonzern am Mittwoch mit einer Busse in der Höhe von 150 000 Euro. Laut CNIL die höchste Busse, die von der Behörde jemals ausgesprochen wurde. Dazu wurde Google verpflichtet, das Urteil auf der französischen Ausgabe der eigenen Homepage zu veröffentlichen.
Die Experten der Datenschutzbehörde hielten in dem Urteil fest, dass sich der US-Konzern an französisches Recht halten müsse, wenn es um den Umgang mit Daten von Nutzern mit französischem Wohnsitz gehe.
Google legte im März 2013 die Datensammlung ihrer verschiedenen Dienste wie Suchanfragen, Youtube und Gmail zusammen. Die Nutzer mussten dem im Rahmen neuer Datenschutzbestimmungen zustimmen. «Das Unternehmen informierte die Nutzer dabei ungenügend über die Bedingungen und den Zweck der Sammlung ihrer persönlichen Daten», urteilten die Datenschützer dazu.
Den Nutzern sei damit die Kontrolle über ihre Daten weggenommen worden. Sie seien nicht informiert worden, wie sie sich gegen die Speicherung wehren oder ein Löschen beantragen können, so die CNIL weiter. Auch habe Google die Daten auf unbestimmte Zeit gespeichert. Dies habe dem Konzern erlaubt, ohne Rechtsgrundlage eine Kombination von Nutzerdaten aus allen Diensten zu sammeln.
Die Urteilsbegründung der französischen Behörde erinnert stark an diejenige der spanischen Datenschutzbehörde AEPD. Die spanischen Datenschützer auferlegten Google Mitte Dezember wegen Verstoss gegen Datenschutzbestimmungen eine Busse von 900 000 Euro.