Mitten in den heftigen Protesten gegen ein islamfeindliches Video aus den USA hat die bekannte französische Satirezeitschrift «Charlie Hebdo» in ihrer Ausgabe vom Mittwoch mehrere Mohammed-Karikaturen veröffentlicht. Aus Angst vor Angriffen als Redaktion auf die Publikation sollen nun am Freitag französische Botschaften und Schulen in 20 Ländern geschlossen bleiben. Dies teilte das französische Aussenministerium am Mittwoch mit. Auch kritisierte Aussenminister Laurent Fabius die Veröffentlichung gegenüber französischen Medien. Es sei, so Fabius, nicht intelligent, zu diesem Zeitpunkt «Öl ins Feuer zu giessen».
«Charlie Hebdo» verteidigte die Veröffentlichung der Karikaturen am Mittwoch unter Verweis auf die Pressefreiheit. Die Zeichnungen, erklärte ein Vertreter des Magazins gegenüber dem Sender iTélé, würden jene schockieren, die schockiert werden wollten.
Erst im November 2011 war auf die Redaktionsräume von «Charlie Hebdo» in Paris ein Brandanschlag verübt worden. Dies, nachdem eine islamkritische Ausgabe erschienen war. Nicht erreichbar war am Mittwoch die Website der Zeitung. Laut einer Mitteilung von «Charlie Hebdo» soll sie von Hackern lahmgelegt worden sein.